Bahrain: 992 Mio Euro dank Formel 1
«High on Heels» treten in Bahrain auf
Natürlich sind wir Fan des Mottos: «Traue keiner Statistik, die du nicht selber fälschen kannst.»
Und natürlich wird die Regierung von Bahrain gewiss nicht das eigene Rennen in schlechtem Lichte darstellen wollen. Daher geniessen wir die folgenden Zahlen und Aussagen mit Vorsicht.
Die Regierung des Golfstaats Bahrain wollte wissen, wieviel Geld das Formel-1-Rennen seit der Einführung 2004 dem Land gebracht hat.
Scheich Salman bin Isa Al Khalifa (Geschäftsleiter des Bahrain International Circuit, BIC) hat eine Arbeitsgruppe auf dieses Thema angesetzt, die Ergebnisse sind nun da.
Die Fachleute haben dabei nicht nur einberechnet, was GP-Besucher für Eintrittskarten, Unterkunft, Verpflegung und Souvenirs sowie Nachtleben ausgeben (Restaurants-Besuche und Klubs). Auffallend in Bahrain ist jeweils die hohe Schlagzahl an Partys: fast in allen Hotels haben DJ aus der ganzen Welt Gastauftritte, viele Künstler werden eingeflogen – so tritt am kommenden Wochenende beispielsweise das britische Quintett «High on Heels» auf.
Mit einbezogen wurde in die Studie auch, dass der BIC bis zu 3000 temporäre Jobs und 400 Feststellen ermöglicht hat.
Angeblich kommen jedes Jahr 100.000 Fans zum Grand Prix, 15% davon aus Europa. Al Khalifa: «Allein das Einkommen für die Tourismus-Branche beläuft sich auf rund 80 Mio Euro.» Seit 2004 hat der Tourismus in Bahrain um 52,9% angezogen.
Al Khalifa hat überdies vorgerechnet, dass allein in Printmedien 2012 mehr als 10.000 Artikel Bahrain zum Thema hatten. Es dürfte niemanden erstaunen, dass bei Al Khalifas Präsentation im «Capital Club» des «Bahrain Financial Harbour» keiner die Frage gestellt hat, wieviele Artikel davon von Protesten im Land handelten ...