Gestern hat SPEEDWEEK berichtet: Seit Beginn der Saison experimentieren einige Rennställe mit einem verblüffenden Trick: Die hinteren Reifen werden auf der an sich falschen Seite verwendet. Will heissen – die Mailänder markieren die hinteren Walzen so, dass eigentlich klar sein müsste, ob sie links oder rechts montiert werden (mit Buchstaben und Pfeilen). Wir weisen nochmals darauf hin: Illegal ist der Mercedes-Kniff nicht – im ganzen Reglement steht kein einziges Wort davon, dass man Reifen nicht auf der anderen Seite benutzen kann. Angeblich ist herausgefunden worden, dass sich mit der falschen Montage ein Vorteil erarbeiten lässt, allerdings nur im Zusammenspiel mit einer ausgeklügelten Abstimmung. Wie sinnvoll diese Verwendung im Sinne des Herstellers ist, das ist eine andere Frage. Das Beweisbild – ausgerechnet von AMG Mercedes selber online gestellt – aus der Hafenschikane zeigt: links hinten ist ein Rad befestigt mit dem Kürzel R (für rechts) und einem Pfeil, der nicht in Laufrichtung zeigt. Meinen Informationen zufolge soll Mercedes mit diesem Kniff erstmals in Monaco im Rennen gefahren sein. Die Spekulation liegt nahe, dass im Rahmen der (nicht mehr so geheimen) Tests mit Pirelli in Barcelona dieser Kniff verfeinert worden ist.