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Formel-1-Reifentheater: Keine Pirelli-Alternative

Von Mathias Brunner
Das Michelin-Männchen Bibendum in netter Gesellschaft

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SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Waren wir in Sachen Reifen 2010 am gleichen Punkt?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Erwin Heinrich aus Düsseldorf wissen: «Beim Reifentheater um den neuen Pirellli-Vertrag habe ich den Eindruck, das alles schon mal erlebt zu haben. Wurde die Entscheidung für die italienische Marke vor drei Jahren nicht auch sehr kurzfristig gefällt?»

Leser Heinrich hat Recht: Im Mai 2010 standen wir fast am gleichen Punkt wie heute. Die Mächtigen unseres Lieblingssports mussten entscheiden, wer neuer Formel-1-Alleinausrüster wird. Michelin hatte ein interessantes Dossier eingereicht, zog später aber sein Angebot zurück. FIA-Präsident Jean Todt, Landsmann des französischen Reifenherstellers, hatte sich für Michelin stark gemacht. Es gab zwei Gründe für den Rückzug von Michelin: Erstens wollten sie sich in der Formel 1 immer mit anderen Firmen messen, die FIA suchte jedoch nach nur einer Firma. Zweitens waren sie nicht bereit, den Forderungen nach Reifen nachzukommen, welche die Rennen spannender gestalten würden, so wie das Pirelli heute tut.

Daher erhielt Pirelli für die Jahre 2011 bis 2013 den Zuschlag. Erst am 23. Juni nickte der FIA-Weltrat das Pirelli-Engagement ab.

Bis heute kann niemand von der FIA erklären, wieso es für die neue Reifenausrüster-Periode von 2014 bis 2016 nicht erneut eine Ausschreibung gegeben hat. Fürchtete der Autoverband die Peinlichkeit, dass sich ausser Pirelli niemand mit einem ernsthaften Vorschlag meldet? Oder befand man das Prozedere nicht für notwendig, weil Pirelli bereits ein Abkommen mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone unterzeichnet hat, was Bandenwerbung betrifft? Weil sich also sowieso abzeichnete, dass Pirelli bleiben würde?

Im Formel-1-Fahrerlager sind einige davon überzeugt: Abhängig vom Urteil der FIA in Sachen Reifentest mit Mercedes könnte dem Pirelli-Vorstand der Klagen platzen – Ausstieg aus der Formel 1. Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera beteuert, man sei auf gutem Wege für eine Vertragsverlängerung.

Die Logik würde dennoch gebieten: Wenn es eine Firma wie Pirelli schafft, im Juni eines Jahres den Zuschlag zu erhalten und im Winter darauf brauchbare Formel-1-Reifen zu haben, dann kann das eine Firma wie Michelin auch. Wer Michelin in die Formel 1 zurück haben möchte, macht jedoch einen entscheidenden Denkfehler: An der Einstellung der Franzosen hat sich seit 2010 nichts geändert.

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