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Test-Skandal: Opfert Mercedes Teamchef Ross Brawn?

Von Vanessa Georgoulas
Ross Brawn: «Ich bin ein Angestellter, wie jedes andere Teammitglied auch»

Ross Brawn: «Ich bin ein Angestellter, wie jedes andere Teammitglied auch»

Mercedes-Teamchef Ross Brawn räumt ein, dass es seine Entscheidung war, den umstrittenen Reifen-Test mit Pirelli durchzuführen, will aber nicht verraten, ob Niki Lauda oder Toto Wolff darüber unterrichtet wurden.

Könnte der dreitägige Reifen-Test, den Mercedes nach dem Spanien-GP zusammen mit Formel-1-Reifenausrüster Pirelli durchgeführt hat, Teamchef Ross Brawn den Kopf kosten? Das Team aus Brackley und Brixworth muss sich vor dem internationalen FIA-Gericht verantworten, weil bei den Probefahrten auf dem Circuit de Catalunya ein aktueller Formel-1-Renner zum Einsatz kam. Denn das sportliche Reglement untersagt Testfahrten während der Saison mit einem Auto aus dem aktuellen oder dem vergangenen Jahr.

Obwohl sich Brawn nicht auf Spekulationen über seine Mercedes-Zukunft einlassen will, antwortete er in Montréal auf die Frage, ob er bei einer Verurteilung als Opferlamm seinen Posten räumen müsse: «Es gab schon früher solche Gerüchte, und es ist nichts passiert.» Tatsächlich wurde schon vor Saisonbeginn über einen möglichen Abgang des Briten spekuliert, der diesen Gerüchten zufolge von Paddy Lowe ersetzt werden sollte. Brawn verriet auch: «Es war meine Entscheidung, den Test durchzuführen.» Die Frage, ob Motorsportdirektor Toto Wolff und Vorstand Niki Lauda darüber informiert wurden, wollte Brawn nicht beantworten: «Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Wir werden sehen, was bei der Untersuchung herauskommt.»

Später erklärte der Teamchef gegenüber Ted Kravitz von Sky Sports F1: «Ich bin ein Angestellter, wie jedes andere Teammitglied auch, wir werden sehen, was passiert. Es ist noch etwas zu früh für Spekulationen. Meine Arbeit bereitet mir immer noch Freude. Wir haben ein konkurrenzfähiges Auto, wir haben das letzte Rennen gewonnen, und in diesem Jahr auch schon ein paar Pole-Positionen ergattern können. Dieser Teil läuft also ganz gut. Das Politische lässt sich nicht vermeiden, solchen Dingen muss man sich von Zeit zu Zeit stellen. Das gehört dazu.»

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