Pirelli will endlich handeln. Das wechselhafte Wetter in Montreal hat zwar geführt, dass die Erfahrungen mit dem neuen Experimental-Reifen beschränkt sind; aber die Reifenhersteller aus Italien glauben, genügend gelernt zu haben. Zur Erinnerung: Teams wie Lotus, Ferrari oder Force India sperren sich gegen die Einführung von neuen Reifen. Das ist naheliegend – denn diese Chassis kommen mit der 2013er Generation der Reifen wunderbar zurecht. Gleichzeitig bedarf es allerdings der Zustimmung aller Teams, um eine andere Reifenspezifikation einzuführen. Dies wiederum sah Pirelli als notwendig an, um den Laufflächen-Ablösungen (Delaminationen) Herr zu werden. Daher wurden die Experimental-Reifen mit einer Schulter aus Kevlar und nicht aus Stahl hergestellt. Während an den Rennstrecken hitzig über die Reifen diskutiert wird, ging im Mailänder Werk die Forschung weiter. Dabei haben die Pirelli-Ingenieure herausgefunden: Die Delaminationen lassen sich auch mit einem kraftvolleren Klebstoff verhindern. Womit in Sachen Konstruktion an sich alles beim Alten bliebe. Pirelli will die Rennställe am Montag nach dem Kanada-GP über die weiteren Schritte informieren.