Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fernando Alonso: «Wir sind an gefährlichem Punkt»

Von Mathias Brunner
Massa im zweiten Quali-Segment out, Fernando Alonso nur Zehnter. Wie will Ferrari so den WM-Titel erobern? Fernando Alonso schlägt Alarm.

Teamchef Stefano Domenicali hatte das Ziel vorgegeben: «Wir müssen in der Qualifikation besser werden», sagt er vor dem britischen GP-Wochenende. «Nur wenn wir von weiter vorne losfahren, haben wir eine Chance auf weitere Siege wie in China und Spanien.» Nach dem Abschlusstraining von Silverstone hätte sich Domenicali wohl gewünscht, er wäre in Goodwood geblieben – wo er der Sitzung des Motorsport-Weltrats beiwohnte. Fernando Alonso kritisiert: «Wir sind an einem gefährlichen Punkt.»

Pisten-Beobachter und GP-Veteran Martin Brundle sagt: «Ich frage mich, was die ganzen Verbesserungen gebracht haben. Der Wagen wechselt von Unter- zu Übersteuern. Ich habe wirklich nicht den Eindruck, dass wir hier von einer guten Abstimmung sprechen.»

Fernando Alonso bestätigt: «Die neuen Teile wirken nicht gleichmässig gut, wir machen einen Job, der nicht gut genug ist.»

Wie will Ferrari so Red Bull Racing und Fahrer-WM-Titel und Markenwertung gefährden?

Fernando weiter: «Es lässt sich nicht wegreden – wir sind schon das ganze Wochenende über nicht konkurrenzfähig. Es ist doch nicht normal, wenn ein Ferrari (mit Massa, M.B.) das dritte Quali-Segment nicht schafft. Wir müssen diesen schlechten Samstag nun so schnell als möglich verdauen und zurückschlagen. Wir haben in den vergangenen zwei Monaten nicht effizient genug entwickelt, und die neuen Teile haben nicht gebracht, was wir uns von ihnen erhofft hatten.»

Woran genau mangelt es?

Der zweifache Formel-1-Champion Alonso bestätigt die Beobachtungen von Johnny Herbert: «Es mangelt an Balance und an Haftung. Einige der neuen Teile sind schon wieder auf dem Weg zurück ins Werk – sie haben nicht den grossen Schritt nach vorne gebracht. Kein Zweifel: In Sachen Entwicklung hinken wir hinterher.»

Alonso macht den Tifosi aber auch etwas Hoffnung: «Im Rennen sollten wir stärker sein. Leider haben wir im Training jedoch einige Fahrer gesehen, welche 16 oder 17 Runden fahren können, ohne dass die Reifen übermässige Abnützung zeigen würden.»

Was erwartet Alonso für morgen Sonntag? «Das wird ein ganz anderes Rennen als Shanghai oder Barcelona, als einige Fahrer sehr früh an der Box frische Reifen abholten. Mein Ziel für morgen? Gut starten und uns so eine bessere Ausgangslage fürs Rennen schaffen.»

Ferrari klammert sich an die Statistik: In den ersten sieben Rennen der Saison gab es 308 Überholmanöver – dank abbauender Reifen, DRS (drag reduction system, der verstellbare Heckflügel) sowie KERS (Energie-Rückgewinnung), ach ja, und dank der Fahrkunst von 22 Rennfahrern.

Ferrari weist uns darauf hin: Nur Lotus hat von diesen 308 Überholmanövern noch mehr geschafft, nämlich 46 (zu 45 der Truppe aus Maranello). Jetzt aber wird die Statistik ein wenig gebogen: In Sachen gewonnener Ränge im Rennen, oder anders gesagt: bei der Differenz zwischen Überholen und Überholt-Werden, kommen Alonso und Massa auf den Wert 34, und der liegt weit vor Räikkönen und Grosjean.

Die Hoffnung ist bekanntlich das Letzte, was stirbt. Aber Ferrari wird mehr brauchen als clevere Statistiker, um Sebastian Vettel vom vierten Titel abzuhalten.

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