Peter Sauber: «Verkauf ist eine Möglichkeit»
Peter Sauber: «Ich wüsste nicht, wie wir den Rückkauf des Teams ohne Frau Kaltenborn hätten machen können»
Die finanzielle Situation des Sauber-Rennstalls ist prekär: Die Forderungen über insgesamt 2,7 Millionen Franken, die gegenüber den beiden Firmen Sauber Motorsport AG und Sauber Aerodynamik AG geltend gemacht werden, sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Rennwagenschmiede aus der Schweiz steckt tief in den roten Zahlen.
In einem Interview mit den Kollegen vom SonntagsBlick gesteht Teamgründer Peter Sauber: «Ja, es tut weh, wenn man am Morgen ins Auto steigt und dann hört man im Radio, wie viele Betreibungen man am Hals hat.» Dem stolzen 69-Jährigen bleibt nichts anderes übrig, als auf die Geduld seiner Lieferanten zu hoffen: «Wir haben in den letzten zehn Jahren für eine Milliarde Franken Lieferanten bezahlt. Davon entfallen 400 Millionen auf die Schweiz. Für viele waren wir während Jahren ein sehr guter und ein sehr zuverlässiger Partner. Ich glaube, da darf man schon Verständnis voraussetzen, wenn man einmal in eine solch schwierige Situation gerät. Aber klar: Jeder Lieferant, der auf sein Geld warten muss, tut mir leid.»
Dass die schwierige Situation etwas mit der Zepter-Übernahme der heutigen Teamchefin Monisha Kaltenborn zu tun habe, weist Sauber entschieden zurück: «Auf keinen Fall. Ich wüsste nicht, wie wir den Rückkauf des Teams ohne Frau Kaltenborn hätten machen können. Sie hat einfach in einer sehr schwierigen Zeit das Ruder übernommen. Und sie macht einen sehr guten Job. 300 Mitarbeiter in einer solch schwierigen Phase zu führen und gleichzeitig einen neuen Partner zu finden, das ist eine Herkulesaufgabe», lobt er.
Auch die Verkaufsgerüchte will Sauber nicht bestätigen: «Diesbezüglich gibt es viele Gerüchte und es gab und gibt immer wieder Offerten. Aber seriös ist da wenig. Darum haben wir viele Spekulationen auch gestoppt und gesagt, dass Sauber nicht zum Verkauf steht. Denn solche Diskussionen verunsichern auch unsere Mitarbeiter.» Dass der Team-Verkauf ein möglicher Schritt aus der Krise ist, kann aber auch er nicht abstreiten: «Es ist eine Möglichkeit. Aber die steht nicht im Vordergrund»