Romain Grosjean: Als Papa aufs Siegerpodest?
Romain Grosjean (27) ist im Hoch: Seine Gattin Marion erwartet das erste Kind, vielleicht kommt das Baby sogar vor dem Ungarn-GP zur Welt. Auch beruflich läuft es prima. Auf dem Nürburgring hat der Genfer für Lotus die zweite Podestplatzierung des Jahres erobert (in Bahrain war er ebenfalls Dritter), Lotus-Teamchef Eric Boullier hat erklärt, Romains Saison sei damit gesichert. Nun will der Doppelbürger (Schweiz/Frankreich) den Schwung vom Nürburgring zum nächsten Ring mitnehmen, auf den Hungaroring.
Romain, es scheint derzeit alles zu passen. Du hast in Deutschland den dritten Rang erobert, und du warst vor einem Jahr in Ungarn ebenfalls auf dem Siegerpodest, auch dort mit Rang 3.
Das alles nützt mir zwar nichts für ein neues GP-Wochenende, aber sie schaden auch nicht. Klar freue ich mich auch heute noch über den dritten Rang in Ungarn vor einem Jahr. Ich kann mich aber auch daran erinnern, dass wir sogar eine Siegchance gehabt hätten, wäre mir nicht ein Nachzügler so lange im Weg herumgestanden. Aber es stimmt schon, nach Rang 3 auf dem Nürburgring bin ich in einem Hoch.
Wie erleichtert warst du in der Eifel über den ersten Podestplatz seit April?
Was mich besonders freute – wir haben diesen Rang nicht durch Ausfälle gewonnen, sondern durch echten Speed. Ich sehe keinen Grund, wieso wir in Ungarn nicht gleich schnell sein sollten.
Du hast am Silverstone-Test nicht teilgenommen. Ist das ein Nachteil?
Als Fahrer willst du natürlich immer hinters Lenkrad, ganz besonders dann, wenn es neue Reifen zu testen gibt. Aber wir kamen mit den neuen Reifen von Pirelli auf dem Nürburgring gut zurecht, also sollte das auch auf dem Hungaroring klappen.
Was ist in Ungarn der Schlüssel zum Erfolg?
Überholen ist heute zwar nicht mehr so schwierig wie früher, dennoch ist ein guter Startplatz auf dem Hungaroring wichtig – aufgrund des kurvigen und engen Charakters der Strecke. Wir müssen also ein gutes Qualifying zeigen. Generell scheinen hohe Temperaturen unserem Lotus zu schmecken, und die Wetterprognose zeigt – schönes und sehr heisses Wetter.
Schmeckt der Kurs denn auch dem Fahrer?
Ja, ich mag den Hungaroring. Ich habe dort meine erste Pole-Position in der GP2 errungen, konnte 2011 einmal gewinnen und einmal Dritter werden, 2012 dann ein Platz in der ersten Startreihe zum Grand Prix nach drittem Platz. Der Hungaroring ist für mich ein gutes Pflaster.