Sebastian Vettel: «Eine Piste ohne Schnickschnack»
Sebastian Vettel ist ein weltoffener Bürger, der in jeder Grossstadt spielend klar kommt. So ist es kein Geheimnis, dass ihn Tokio fasziniert. Aber er liebt und schätzt die Ruhe der Natur. Dies ist einer der Gründe, warum er in die Schweiz umgezogen und in den Ferien öfters in Österreich anzutreffen ist. «Ich mag die Berge generell lieber, ich fühle mich dort einfach wohler als am Strand.» Über den früheren Österreichring sagt der Starfahrer von Red Bull Racing: «Die Strecke gefällt mir sehr gut, und die ganze Gegend ist wunderschön.»
«Ich fand es immer schade, dass die Formel 1 nicht mehr in der Steiermark gastiert. Hier ging es immer um den Sport, ganz ohne Schnickschnack. Das gilt für die Fahrer und auch für die Fans. Die Neu-Eröffnung der Strecke war ein starkes Signal für die Region – es geht weiter hier. Für viele war die Rückkehr der Formel 1 ein Traum, dass dies nun umgesetzt wird, ist fabelhaft.»
Sebastian Vettel weiter: «Ich habe an den heutigen Red Bull Ring sehr schöne Erinnerungen. Auf dieser Strecke hatte ich 2001 die erste Gelegenheit überhaupt, ein Formel-Auto zu testen. Es handelte sich einen Formel König von Bernhard Auinger. Das hat mir als Teenager-Kartfahrer natürlich mächtig Eindruck gemacht. Um die Strecke konnte ich mich zunächst gar nicht so richtig kümmern, ich musste zuerst mit dem Auto klarkommen! Zum Glück hatte ich alle Zeit der Welt, mich an den Wagen zu gewöhnen. Der Bernhard und sein Vater Gustl Auinger waren da eine grosse Hilfe.»
«2002 war ich dann auf dieser Strecke bei einem Test der Formel BMW dabei, 2003 dann beim Rennen. Ich weiss noch, dass ich damals das Qualifying verpatzt habe, aber im Rennen einige Ränge gutmachen konnte. Ich wurde einmal Fünfter und einmal Sechster. Die Piste macht irren Spass. Es gibt einige Kurven, die sehr schwierig sind. Was im Fernsehen überhaupt nicht rüberkommt, das sind Steigung und Gefälle. Es geht recht steil bergauf, da sagte dann der Motor irgendwann mal Stopp. In der Bergab-Passage ist das Anbremsen der Gösser-Kurve schwierig, weil das Auto so leicht wird. Die ganze Bahn ist für den Fahrer sehr anstrengend. Ich habe mir immer gedacht, dass es eine tolle Sache wäre, wenn die Formel 1 auf diese Strecke zurückkehren würde.»
Bei der Wieder-Eröffnung 2011 fuhr Vettel bereits mit dem Formel-1-Renner auf dem Red Bull Ring. Was wirklich machbar ist, konnte er aber nicht herausfinden: Es regnete.