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Lotus: Top Teams schuld an Finanzkrise in der F1
Lotus-Temachef Eric Boullier findet die Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Formel 1 unfair und klagt die reichen Teams an, dass sie an den Problemen der kleinen schuld seien.
Formel 1
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Zehn kleine Negerlein ... dem alten Kinderlied könnten einige Teams in Formel 1 bald folgen, wenn die Kosten weiter so hoch bleiben, wie sie momentan sind. Kimi Räikkönens Team Lotus machte gerade erst Schlagzeilen, als es hieß, die Löhne der Angestellten könnten nicht mehr bezahlt werden und das Team stünde vor dem Bankrott. Diese Behauptungen hat Enstone zwar relativiert, sorglos ist die Truppe um Teamchef Eric Buollier aber noch lange nicht. Im Grunde könnten sich 80 Prozent der Teams die Formel 1 eigentlich gar leisten, sagte der Teamchef des Rennstalls und die 20 Prozent, die keine Existenzsorgen hätten, seien daran schuld.
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Erst kürzlich verkaufte Lotus 35 Prozent seiner Anteile an Infinity Racing, um die unmittelbaren Löcher im Budget zu stopfen. Sauber verkündete im Juli erleichtert, dass russische Investoren die Existenz gesichert hätten. Geld ist allerdings bis heute noch nicht nach Hinwil geflossen, ebenso wenig wie bei Lotus nach Enstone. Marussia-Sportdirektor Graeme Lowdon klagt, dass sich Kostenspirale immer weiter drehe, und der Sport dabei auf der Strecke bliebe. "Die Fans wollen Rad-an-Rad-Kämpfe sehen, die besten Fahrer der Welt, die besten Leute, die an den Autos arbeiten und der einzige Weg, das zu erreichen ist, eine vernünftige Kostenkontrolle", erklärte Lowdon gegenüber AP. Die Budgets seien des Zuschauern egal. Lotus-Teamchef Eric Boullier stimmt dem voll zu und sieht die Wurzel des Übels bei den großen, reichen Teams, die in einer anderen Liga spielten. "Das Problem ist, dass einige Teams wie Red Bull Racing, Ferrari und Mercedes es sich noch immer leisten können, das Geld so leicht auszugeben wie früher, wir können das nicht."
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In den 1990er Jahren gab ein Top Team pro Saison etwa 40 Millionen Pfund aus, heute seien es 100 Millionen, erinnert der Franzose bei Autosport. "Diese Kosten müssen wir senken und 80 Prozent der Teams sind auch dafür, aber 20 Prozent nicht. Ich finde es nicht fair, dass nur drei Teams sich die Formel 1 leisten können. Daher sollten wir wirklich einen Weg finden, die Kosten zu senken."
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Diskussionen über eine Kostenkontrolle mit der FIA seien im Gange, sagte Boullier. "Ich freue mich, dass es da Fortschritte gibt", erklärte er und zeigte sich zuversichtlich, dass die neue Partnerschaft mit Infinity Racing das Fortbestehen seines Teams sichern würde, gab aber auch zu, dass noch nichts unterschrieben sei. "Es wird aber bald soweit sein und dann beginnt in Enstone eine neue Ära, denn wir werden für viele Jahre finanziell sicher sein und das auf einem anderen Level." Aber auch dann werde man nicht die Summen aufbringen können, die Ferrari und Mercedes zur Verfügung haben, betonte Boullier, "aber als Team können wir das Level sicher, auf dem wir momentan sind."
Ob die Kostenkontrolle wirklich jemals in der Formel 1 Einzug halten wird darf bezweifelt werden. Jüngste Aussagen des obersten Chefs des Zirkus', Bernie Ecclestone, deuten weniger darauf hin. "Es gab schon immer Leute, die Geld haben und welche, die keines haben", erklärte der 82-Jährige der AP. "Die britischen Teams hatten immer ein paar finanzielle Probleme, während Ferrari viel Geld hatte. Trotzdem sind wir immer gefahren." Frank Williams hätte mit gleich Null angefangen, sagte Ecclestone weiter. "Er hat sich von einem Rennen zum nächsten gehangelt. Das war schon immer so. Die Welt ist so. Es gibt immer Leute, die Erfolg haben und Leute, die weniger erfolgreich sind."
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