Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Formel 1 2014: Alles hängt von Kimi Räikkönen ab

Von Mathias Brunner
Eine wirklich berechtigte Frage

Eine wirklich berechtigte Frage

Bleibt der Finne bei Lotus oder kehrt er zu Ferrari zurück? Davon hängen die Entscheidungen vieler Rennfahrer für die kommende Saison ab.

Vor der Sommerpause hiess die Mutter als Transfer-Fragen: Geht Kimi Räikkönen zu Red Bull Racing oder bleibt er bei Lotus? Nach der Sommerpause müssen an der Frage nur einige Worte geändert werden: Geht Kimi Räikkönen zu Ferrari oder bleibt er bei Lotus? Auf die Antwort warten nicht nur Millionen Fans, sondern auch zahlreiche Rennställe und Fahrer. Wir schlendern vor dem Belgien-GP imaginär durchs Startfeld 2014.

Red Bull Racing: Alles klar
Sebastian Vettel ist bis Ende 2015 ans Team gebunden. Toro-Rosso-Fahrer Daniel Ricciardo rückt an die Seite des Deutschen.

Ferrari: Massa bleibt auf dem Prüfstand
Fernando Alonso ist bis Ende 2016 unter Vertrag. Kimi Räikkönen wäre für Ferrari zweifellos die sportlich bessere, obgleich teurere und politisch brisantere Wahl. Nico Hülkenberg ist in Maranello ebenfalls ein Thema.

McLaren: Die Fahrer sind nicht das Problem
Ende 2011 hat Jenson Button einen Mehrjahres-Vertrag unterzeichnet. Die exakte Vertragsdauer ist weder von McLaren, noch von Button je erklärt worden. Unseren Informationen zufolge handelt es sich um einen Dreijahres-Vertrag (also bis Ende 2014) mit gegenseitigen Optionen für zwei weitere Jahre. Sergio Pérez steht im ersten von drei Vertrags-Jahren. Es gilt als sicher, dass in diesem Abkommen Leistungsklauseln verankert sind, die ein vorzeitiges Auflösen des Vertrags möglich machen.

Lotus: Wie kann Räikkönen gehalten werden?
Kimi Räikkönen bleibt nur dann, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Eine breiter aufgestellte Finanzierung, welche den Entwicklungs-Rhythmus eines Top-Teams erlaubt; und eine Team-Atmosphäre, die seinen Wohlfühl-Faktor hoch hält. Die zweite Bedingung ist gegeben: man lässt Kimi Kimi sein. Lotus will Renault von einem prominenteren Auftritt überzeugen, das ist auch der Grund, wieso die Verlängerung des Motoren-Deals noch nicht verkündet ist. Bleibt Kimi, muss sich Teamchef Eric Boullier überlegen, ob man für Romain Grosjean nicht einen konstanteren Piloten holen sollte. Einen Fahrer wie Nico Hülkenberg. Grosjean ist jedoch dank Renault und Total gut vernetzt. Geht Kimi, müsste Grosjean gehalten werden, um ein Element der Konstanz zu bewahren.

Mercedes: Rosberg und Hamilton glänzen
Ähnlich wie Button bei McLaren hat Nico Rosberg bei Mercedes 2011 einen Mehrjahres-Vertrag mit nicht öffentlich kommentierter Laufzeit unterschrieben. Auch hier dürfte es sich um einen Dreijahres-Vertrag mit Option für zwei weitere Jahre handeln (also minimal bis Ende 2014, maximal bis Ende 2016). Lewis Hamilton ist für drei Jahre unter Vertrag (2013, 2014, 2015).

Sauber: Wer fährt neben Sergey Sirotkin?
Nico Hülkenberg hat nur einen Einjahres-Vertrag unterschrieben, um sich alle Optionen für die Zukunft offen zu halten. Optionen wie Ferrari und Lotus. Sein Problem: Er muss warten, wo sich eine Tür auftut. Wenn der junge Russe Sergey Sirotkin als gesetzt gilt, wird die Sauber-Leitung nicht den Fehler machen, als zweiten Piloten ebenfalls einen Youngster zu verpflichten (wie Esteban Gutiérrez oder Robin Frijns).

Force India: Adrian Sutil soll bleiben
Adrian Sutil und Paul Di Resta könnten Ende 2013 beide weg, aber wo sollen sie hin? Der Schotte rechnete fest damit, bei McLaren in die engere Wahl zu kommen (als Nachfolger von Lewis Hamilton), dann erhielt Sergio Pérez diesen Platz. Einige britische Zeitungen wollten ihn in einen Ferrari schreiben, doch in jenem Auto sitzt weiterhin Felipe Massa. Di Resta wirkt frustriert, vielleicht hält sich auch deshalb das Interesse anderer Rennställe in Grenzen. Adrian Sutil zeigt eine sehr gute Saison, Force India will ihn behalten.

Williams: Das Lebenserhaltungs-System Maldonado
Valtteri Bottas soll bleiben. Das nasse Montreal-Qualifying, wo der junge Finne keck auf Rang 3 fuhr, hat angedeutet – hier wächst ein potentieller GP-Sieger heran. Pastor Maldonado soll aus rund 35 Millionen Gründen (pro Jahr) ebenfalls bleiben. Ohne die Mitgift von Maldonado-Partner PDVSA (staatlich venezolanische Ölgesellschaft) sähe es finanziell für Williams düster aus.

Toro Rosso: Ist Felix da Costa reif?
Eins hat Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost klargemacht: zwei neue Fahrer wird es nicht geben. Da Daniel Ricciardo zu Red Bull Racing zieht, bleibt als Jean-Eric Vergne. Der Portugiese Antonio Felix da Costa soll in die Formel 1 geholt werden. Seine Leistungen in der Formel Renault 3.5 setzen ein fettes Fragezeichen über dieses Ansinnen.

Caterham: Wer zahlt, befiehlt
Charles Pic soll bleiben – erstens wegen Motorenpartner Renault, zweitens aufgrund der Zusammenarbeit zwischen Caterham und Renault (fürs Sportwagenprojekt Alpine), drittens wegen Pics Sponsoren und viertens, weil der Franzose keine Aufstiegsmöglichkeit sieht. Es ist nicht so, dass bei ihm die Top-Teams im Minutentakt anrufen. Giedo van der Garde zeigt zu wenig, um sich für 2014 sicher sein zu dürfen. Caterham braucht einen besseren Mann. So lange das Sponsorengeld aus Holland fliesst, kann ihn Caterham nicht durch Heikki Kovalainen ersetzen.

Marussia: Bianchi bleibt, Chilton muss aufwachen
Jules Bianchi wird bleiben, nicht zuletzt aufgrund der künftigen Kooperation mit Ferrari. Max Chilton bleibt blass. Taucht jemand mit mehr Geld auf, dürften die Tage des Engländers bei Marussia gezählt sein.

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