Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Räikkönen: «Ihr könnt so oft fragen, wie ihr wollt»

Von Mathias Brunner
Bislang hat eher Vettel den Räikkönen nass gemacht. Das soll sich in Monza ändern

Bislang hat eher Vettel den Räikkönen nass gemacht. Das soll sich in Monza ändern

Dem Lotus-Star gehen die ständigen Fragen nach seinem künftigen Arbeitgeber (Bleibt er bei Lotus? Geht er zurück zu Ferrari?) auf den Wecker.

Die wichtigste Frage in Sachen Kimi Räikkönen: Bleibt er bei Lotus? «Seit Belgien hat sich nicht viel geändert», nuschelt der Finne in die zwei Dutzen Mikrofone der Journalisten. «Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, was die Saison anbelangt, aber auch was die Verhandlungen für 2014 angeht.»

Die britischen Kollegen wollen endlich Konkretes hören: Gibt es einen Weg zurück zu Ferrari? Kimi wedelt um eine Antwort so elegant herum wie durch die Eau-Rouge-Senke von Spa-Francorchamps: «So viel ich weiss, habe ich in der Formel 1 gegen niemanden etwas. Seit Belgien hat sich wie gesagt nichts geändert, und sobald das anders werden sollte, werdet ihr es erfahren. Vorher nicht, da könnt ihr so oft fragen wie ihr wollt.»

Und worauf kommt es dem «Iceman» dabei an? «Auf vieles», antwortet Kimi. «Es muss einfach stimmen, aus jeder Perspektive. Es muss mir vor allem Spass machen.»

Aus dem Umfeld des Finnen wissen wir: Stimmen müssen – in dieser Reihenfolge – technische Voraussetzungen, Team-Atmosphäre, Gehalt.

Die Briten haken nach: Macht es denn derzeit bei Lotus Spass?

Kimi grinst: «Sonst würde ich hier nicht fahren.»

Und dann fügt Kimi, man staune, aus eigenem Antrieb, hinzu: «Da Bild wird jedoch fürs nächste Jahr verzerrt. Die Ressourcen sind das eine, aber keiner kann sagen, ob einem bestimmten Rennstall im Rahmen des neuen Reglements nicht der grosse Coup gelingt. Und das wiederum werden wir erst sehen, wenn die Wagen auf der Piste sind.»

Eine ganze Weile wurde Kimi mit einem Wechsel zu Red Bull Racing in Verbindung gebracht worden. Was ging aus der Sicht von Räikkönen schief? «Gar nichts», antwortet der in der Schweiz lebende Finne. «Es ist normal in der Formel 1, dass man mit verschiedenen Leuten spricht, und oft führen solche Gespräche eben nicht zum Ziel. Alles weitere muss Red Bull Racing beantworten. Sie haben sich für eine Lösung entschieden, die ihnen als die Beste vorkommt, damit kann ich leben.»

Die wichtigste Frage in Sachen Lotus: Können die Schwarzen in Italien gewinnen? Keiner weiss es, auch Lotus-Star Kimi Räikkönen nicht. Der Formel-1-Champion von 2007 weiss hingegen: «Es wäre in hartes Stück Arbeit. Bislang waren Strecken, auf welchen wir mit eher flach gestellten Flügeln fahren, nicht unsere Stärke. Wir waren auch 2012 nicht besonders eindrucksvoll (Kimi wurde Fünfter, eine halbe Minute hinter Sieger Lewis Hamilton im McLaren, M.B.). Alles wird davon abhängen, wie sehr unsere neuen Teil hier einschlagen.»

Die neuen Teile, das ist vor allem der Wagen mit verlängertem Radstand, den Kimi Räikkönen morgen im ersten freien Training ausprobieren wird. Den bekennenden Simulator-Muffel Räikkönen nach Erfahrungen beim virtuellen Rennfahren zu befragen, ist vergeudete Zeit, aber selbst den Erkenntnissen der beiden Franzosen Romain Grosjean und Nicolas Prost begegnet der 20fache GP-Sieger mit einer gehörigen Portion Skepsis: «Was Verbesserungen wert sind, merkst du nur, wenn du selber damit fährst und zwar auf einer Rennstrecke. Natürlich weiss ich, welche Denke hinter dem Umbau steckt, aber das bedeutet noch nicht, dass sich alles auf der Strecke bewährt.»

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