Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fernando Alonso: «Alles nur Gerüchte!»

Von Vanessa Georgoulas
Fernando Alonso: «Ich will meine Karriere beim besten Team der Welt beenden»

Fernando Alonso: «Ich will meine Karriere beim besten Team der Welt beenden»

Der zweifache Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso spricht über den WM-Kampf, das kommende Jahr und seine Leidenschaft für den Radrennsport.
Fernando Alonso, Du hast hier schon zwei Rennen gewonnen, mit welchen Gefühlen startest Du ins Rennwochenende?

Ich bin optimistisch. In Spa haben wir einen Schritt nach vorne gemacht und ich hoffe, dass wir diese Entwicklung hier in Monza fortführen können. Die Streckencharakteristik müsste uns liegen. Wir haben die besten Voraussetzungen, um hier ein gutes Rennwochenende zu erleben. Es liegt an uns, im Rennen am Sonntag die richtige Leistung abzurufen, aber wir sind guter Dinge und bereit für den Kampf. In Singapur, wo wir mit wesentlich mehr Abtrieb unterwegs sein werden als hier, werden wir mehr über unsere Konkurrenzfähigkeit erfahren. Aber nun konzentrieren wir uns auf dieses Wochenende.

Welche Ergebnisse musst Du hier und in Singapur einfahren, damit Ferrari das diesjährige Fahrzeug bis zum Ende weiterentwickelt? Zwei Siege?

In diesem Jahr haben wir bisher zwei Siege eingefahren, deshalb glaube ich nicht, dass wir in den nächsten beiden Rennen zwei weitere Rennsiege holen. Aber wir werden unser Bestes geben. Ein realistischeres Ziel ist es, vor Sebastian Vettel zu landen, um die Lücke zu ihm zu schliessen. Das ist uns bisher nur in Silverstone gelungen, und dort ist er ausgefallen. Wir werden mindestens einen Podestplatz anvisieren müssen, denn er ist sehr stark. Die kommenden Wochen werden also entscheidend. Wir müssen auch über das 2014er-Auto nachdenken.»

Du hast gerade ein Radrennteam gekauft. Welche Rolle wirst Du da angesichts Deines vollen Terminkalenders überhaupt einnehmen können?

Nun, das war ehrlich gesagt wirklich eine harte Woche. Doch nach etlichen Telefonaten ist es nun vollbracht. Die Entscheidungen und die Arbeit werden andere Leute übernehmen; Manager und Sportchefs, die ich erst noch suchen muss. Auch die Sponsorensuche läuft noch. Bis zum ersten Rennen Mitte Januar in Australien muss noch vieles erledigt werden. Es ist ein sehr ambitioniertes Projekt, dem ich nicht zu viel Zeit widmen kann, solange der WM-Kampf noch läuft, aber ich hoffe, dass ich in der Winterpause ein anständiges Projekt auf die Beine stellen kann. Dabei liegt der Fokus eher auf 2015, weil nicht mehr viele Fahrer frei sind für 2014.

Wie ist Deine Leidenschaft zum Radrennsport entstanden?

Diese Leidenschaft hat sich schon früh entwickelt und es ist auch ein wesentlicher Bestandteil meines Trainingsplans. Es gehört zu meinem Leben, ich schaue mir die Rennen wenn möglich an. Einige Rennfahrer sind sehr gute Freunde von mir. Ich will das Beste aus beiden Welten nutzen, um in beiden Bereichen weiter zu kommen.

Würdest Du ein Jahr Auszeit in Erwägung ziehen, um Dich Deinem Radrennteam zu widmen?

Nein, davon war nie die Rede. Ich befinde mich auf dem Zenit meiner Rennfahrerkarriere und ich will keine Chance verpassen. Ich weiss, dass ich noch vier, fünf Jahre in Bestform vor mir habe, ich werde mich also hundertprozentig auf meine Motorsport-Karriere konzentrieren. Nach dieser Zeit werde ich schauen, wie gut ich noch in Form bin. Aber bis dahin, wird der Motorsport im Mittelpunkt stehen.

Der WM-Kampf spitzt sich zu – wie würdest Du Deine Gefühlslage beschreiben?

Ich bin entspannt, und das liegt daran, dass ich das Beste aus meinem Auto und aus mir herauskitzle. Natürlich wollen wir wie im vergangenen Jahr bis zum letzten Rennen um die WM-Krone kämpfen, doch in diesem Jahr vergrössert sich der Abstand zur Spitze zusehends und das müssen wir schnell ändern. Ich hoffe, dass wir hier die Wende einleiten können. Es liegen immer noch genug Rennen und Chancen auf WM-Punkte vor uns. Und wir glauben daran, dass uns das auch gelingt.

Findest Du, dass ein Top-Team zwei Spitzenfahrer verpflichten sollte?

Ja, denn wenn man um die Konstrukteurs-Krone kämpfen will, braucht man zwei gute Fahrer. Zur Mitte der Saison gibt es ja immer einen Fahrer, der mehr Punkte als der Rest hat, und der hat dann die Nase vorn. Im kommenden Jahr ist es dann vielleicht genau umgekehrt. Man muss also jeden Winter bei Null beginnen und möglichst viele Punkte sammeln, um sich intern durchzusetzen. Das ist ganz normal in unserem Sport.

Dein Name wurde einige Male mit Red Bull Racing in Verbindung gebracht...

Das waren nur Gerüchte, genauso wie die Behauptung, ich würde eine einjährige Auszeit einlegen, die in Italien kursierte. Ich bin noch dreieinhalb Jahre bei Ferrari unter Vertrag und ich beabsichtige, diesen auch zu erfüllen. Wie ich schon gesagt habe: Ich will meine Karriere beim besten Team der Welt beenden, und das ist Ferrari. Derzeit fahren wir nicht die gewünschte Ergebnisse ein, aber im nächsten Jahr starten wir mit einem komplett veränderten Reglement, und das eröffnet allen die Chance, die Dominanz von Red Bull Racing zu beenden.

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