Neue Helme in Monza: Vettel verzichtet, Di Resta ehrt
Paul Di Resta mit seinem neuen Helm
Früher war vielleicht nicht alles besser, aber bestimmt vieles anders: Vor allem konnten die Fans einst dem Rennfahrer viel inniger bei der Arbeit zusehen – einfach deswegen, weil mehr von ihm zu sehen war. Heute ist fast das letzte Unterscheidungsmerkmal der Sturzhelm, und da ist das Rennvölkchen sehr eigen. Die einen Fahrer verzerren schon das Gesicht, wenn sie auf ihrem Design einen anderen Sponsorenkleber unterbringen müssen. Nie würden sie am Helmdesign etwas ändern. Andere, wie Formel-1-Champion Sebastian Vettel, spielen ständig mit Farben und Grafik. Aber dieses Mal nicht.
Nicht ganz zufällig fährt Vettel hier seinen roten Helm spazieren, ein kleiner Gruss an die Heimat der Roten, an Ferrari. Wenn Vettel an den Fans vorbeizischt, ist fast nicht zu erkennen, dass auf dem Helm «ten, elven, twelve» steht, für seine WM-Jahre 2010, 2011 und 2012.
Die italienischen Fans müssen unen durch: kein Einheimischer am Start in Monza, das schmerzt. Gewiss, Felipe Massa hat italienische Wurzeln und ist Ferrari-Fahrer, aber das ist einfach nicht das Gleiche. Selbst wenn mir der langjährige GP-Pilot Riccardo Patrese einmal gesagt hat: «Den Tifosi ist ein Ferrari mit ausländischem Piloten wichtiger als ein Italiener in einem ausländischen Auto.»
Daniel Ricciardos australische Familie hat ebenfalls italienische Wurzeln, so wie jene von Jules Bianchi aus Nizza.
Am auffälligsten jedoch zeigt Paul Di Resta seine Herkunft: Der Schotte fährt an diesem Wochenende in Monza mit einem ganz besonderen Helmdesign, als kleine Verneigung an seinen Grossvater Felice Di Resta, der aus dem kleinen Dorf Corigliano in Kalabrien nach Schottland ausgewandert war. Paul Di Resta hat dazu die italienischen Landesfarben Grün, Weiss und Rot in seinen Helm eingearbeitet – aber wieso eigentlich ausgerechnet diese Farben? Grün steht für die Natur, Weiss für die Gletscher der italienischen Alpen, Rot für das Blut des Volkes.