Carlos Sainz jr: «Ich bleibe hübsch auf dem Teppich»
Carlos Sainz junior weiss genau, wo er hin will
Die Beförderung von Daniel Ricciardo von Toro Rosso zu Red Bull Racing nötigte auch Ferrari-Star Fernando Alonso einen Kommentar ab: «Das finde ich hervorragend, denn nun ist ein Platz für meinen Landsmann Carlos Sainz junior frei.» Aber ganz so einfach ist es nicht.
Seit Wochen wird Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost zur Personalie Sainz bestürmt. Der Tiroler hat seine Meinung aber nicht geändert: «Carlos Sainz hat sich beim Nachwuchsfahrertest hervorragend geschlagen, aber man muss jungen Piloten auch genügend Zeit geben, sich zu entwickeln. Der Schritt von der GP3 in die Formel 1 wäre für Sainz zu gross.»
Carlos Sainz, Sohn des Rallye-Champions gleichen Namens, lässt sich von den grossen Schlagzeilen in Spanien nicht aus der Ruhe bringen: «Ich bleibe mal hübsch auf dem Teppich. Es ist kein Geheimnis, dass die Formel 1 mein grosses Ziel ist und dem rücke ich Schritt um Schritt näher. Aber gegenwärtig denke ich nur an meine letzten Rennen in der GP3-Serie, darüber hinaus kann ich noch drei Mal in der Formel Renault 3.5 fahren und auch in Macau.»
Sainz bestätigt Gespräche mit Red-Bull-Chefberater und Nachwuchsprogrammleiter Dr. Helmut Marko, «aber dabei ging es nur um meine Einsätze in der Formel Renault 3.5 sowie in Macau. Wir haben mit keiner Silbe die Formel 1 erwähnt.»
Diese Einsätze für Sainz junior in den 3,5-Liter-Renault haben ihren guten Grund: Eigentlich war es vorgesehen, dass für den hochrückenden Ricciardo der Portugiese Felix da Costa zu Toro Rosso zieht. Doch der zeigt dieses Jahr nach gutem Beginn eine unterirdische Leistung. Ginge es nur nach Ergebnissen, müsste man eine Beförderung in Frage stellen. Gleichzeitig (und wie Franz Tost betont hat) wachsen mit Sainz und dem Russen Daniil Kvyat zwei hervorragende Red-Bull-Eigengewächse nach, die einfach noch mindestens ein Jahr Reife brauchen, um fit zu sein für Toro Rosso. Aus diesem Grund sind auch die Gerüchte entstanden, dass man für 2014 an der Seite von Jean-Eric Vergne einen jungen Piloten einsetzen könnte, der momentan nicht Teil des Red-Bull-Fahrerkaders ist.