Alonso und Räikkönen: Tolle Sache oder reiner Ärger?
Wer wird 2014 König? Alonso, Räikkönen oder wieder Vettel?
Keiner zweifelt an der fahrerischen Durchschlagskraft des künftigen Ferrari-Duos aus Fernando Alonso und Kimi Räikkönen. Aber kann Teamchef Stefano Domenicali auf die Dauer diese beiden Alpha-Tiere friedlich nebeneinander halten? Ist mit zwei solchen Spitzenfahrern der Krach nicht programmiert? Wir haben einige Insider um ihre Meinung gebeten.
Beat Zehnder (Team-Manager bei Sauber)
«Das ist die richtige Entscheidung von Ferrari, wenn sie Weltmeister werden wollen. Beide Fahrer sind lange im Zirkus und professionell genug, um zu wissen, was sich gehört. Sie sind auch beide hart, aber fair in Zweikämpfen. Ich freue mich auf diese Paarung!»
Hermann Tilke (Formel-1-Streckenarchitekt)
«Ich finde das eine tolle Sache – weil’s der programmierte Ärger wird. ? »
Franz Tost (Teamchef von Toro Rosso)
«Das wird auf alle Fälle sehr interessant und Ferrari – gerade was die Konstrukteurs-Meisterschaft angeht – stärken. Ärger und Diskussionen wird es zwischendurch sicher geben!»
Michael Schmidt (Fachjournalist «auto motor und sport»)
«Das ist der programmierte Ärger. Nicht wegen Kimi. Der ist unpolitisch. Aber Alonso hat bis jetzt noch immer gezeigt, dass er politisch reagiert, wenn ihm etwas gegen den Strich geht. Sein Problem wird Kimis Gleichgültigkeit. Den regt auch ein motzender Alonso nicht auf. Da ist schon Montoya bei McLaren gegen eine Wand gerannt. Wenn Alonso einen cleveren Manager hätte, würde der seinem Fahrer das Beispiel Montoya vor die Nase halten. Aber ist der Manager clever? Ich meine den, der auf der Strecke rumläuft. Nicht Flavio. Für Red Bull Racing ist die Fahrerpaarung problematisch, weil Alonso und Räikkkönen gewiss viele Punkte sammeln werden. Für Vettel ist sie ideal. Alonso und Kimi werden sich gegenseitig Punkte wegnehmen.»
Jens Munser (Helmdesigner)
«Die beiden machen so lange bis einer heult. Ob das dazu beiträgt, ein konzentriert arbeitendes Formel-1-Team zu werden, bezweifle ich.I ch hätte statt Räikkönen besser Nico Hülkenberg genommen.»
Paul Gutjahr (FIA-Kommissar)
«Das ist sicher eine tolle Sache. Wenn zwei «Alphatiere» um die Vorherrschaft kämpfen, werden die Fetzen fliegen! Hoffen wir, dass die beiden gemeinsam Ferrari wieder zum WM-Titel führen und damit die Dominanz von Red Bull Racing eingebremst wird.»
Marc Surer (Ex-GP-Pilot, TV-Experte bei «Sky»)
«Ich finde es toll, dass Ferrari wieder zwei Top-Fahrer hat. So kann der zweite Fahrer auch mal der Konkurrenz Punkte wegnehmen.»
Elmar Brümmer (freier Fachjournalist)
«Das ist eine tolle Sache, bei der Ärger programmiert ist. Für mich ist das echte Champions-League – wo etwas hält die Formel 1 am Leben.»
Alexander Wurz (ex-GP-Pilot und Langstreckenfahrer)
«Da ich nicht im Ferrari-Team arbeite, finde ich es toll, dass Kimi und Fernando im gleichen Rennstall sind. Das ist eine sehr spannende Ausgangslage, vielleicht sogar explosiv. Zum Berichten wird es bestimmt viel geben, da bin ich mir sicher. Ich finde das eine geile Paarung, egal ob es Zoff geben wird oder harmonisch abläuft. Da treten auf alle Fälle zwei Punktehamsterer in Rot an. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen: so ganz cool wird Alonso den «Iceman» nicht finden.»
Roger Benoit (Fachjournalist «Blick»)
«Das ist für mich programmierter Ärger – so wie 2007 bei McLaren, mit Alonso und Hamilton. Damals bedankte sich Räikkönen als lachender Dritter. 2014 wirds wohl Vettel oder sogar Hamilton sein.»
Norbert Haug (früherer Rennchef von Mercedes)
«Mir gefällt diese Kombination sehr gut. Bekanntlich wurde Kimi bei Ferrari Ende 2009 verabschiedet als Fernando kam, fünf Jahre später werden beide im gleichen Team fahren. Dass das auch früher und preiswerter gegangen wäre, zeigt nur, wie verschlungen Formel-1-Pfade manchmal sind.»
Und was meinen Sie?
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