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Singapur: 214 Kilometer Kabel und 1700 Leuchtelemente

Von Petra Wiesmayer
Bei keinem anderen Rennen der Saison kommt mehr Technik zum Einsatz als beim Nachtrennen in Singapur.

Am Freitagabend wird in Singapur zum ersten Mal an diesem Wochenende die Nacht wieder zum Tage gemacht. «Knapp 1700 Scheinwerfer mit 2000-Watt-Lampen sind auf sieben Kilometer Aluminiumträgern aufgezogen, die von 247 Stahlpylonen gestützt werden», sagt Robert Grilli, der Projektmanager der Firma «DZ Engineering» aus dem italienischen Forlì, die für das technische Drum und Dran rund um den Marina Bay Circuit verantwortlich ist. Neben vielen Kilometern weiterer Kabelsysteme und 47 Kameras, wurden unter anderem auch mehr als 530 Lautsprecher für die Zuschauer installiert.

«Insgesamt haben wir 160 Tage lang und mit Hunderten Männern hart gearbeitet. Es dauert sechs Monate, alles auf und dann wieder abzubauen – für ein dreitägiges Event», erklärt Grilli. «Die Installation dauert 100 Tage. Wir beginnen schon Mitte Mai mit der Arbeit. Bis Ende August muss alles fertig sein, da wir 10 Tage brauchen, um alles zu testen. Es ist ein extrem akkurater Test. Jedes einzelne Teil muss getestet und überprüft werden.»

Der Rest der Zeit vor dem Rennen werde genutzt, um die Scheinwerfer in die richtige Position zu bringen und die Feinabstimmung aller anderen Systeme vorzunehmen. «Der Abbau beginnt noch am Abend des Rennens und es dauert ungefähr einen Monat, bis alles wieder auseinander genommen ist. Über alle Materialien muss detailliert Buch geführt werden, wenn sie in einer Einrichtung der Regierung gelagert werden.»

DZ Engineering ist aber nicht nur für die Beleuchtung beim Grand Prix von Singapur zuständig, auch für Sicherheitseinrichtungen wie ein Kamera-, Sound- und Kommunikationssystem. «Das gesamte System wird von 12 Stationen aus geleitet, die rund um die Strecke verteilt sind», zeigt Grilli. «Jede Station ist mit zwei 500-kVA-Aggregaten ausgestattet, die gleichzeitig laufen. Falls eines ausfällt, kann das zweite die gesamte Arbeit übernehmen. Die Streckenbeleuchtung besteht aus 1565 Scheinwerfern mit 2000-Watt-Lampen, in den drei Tunnels sind 179 Scheinwerfer mit 400-Watt-Lampen angebracht. In den Unterführungen und dem Fahrerlager gibt es 98 beziehungsweise 80 Scheinwerfer.»

Neben der Strecke gibt es aber auch jede Menge Werbetafeln an den Seiten, die ebenfalls beleuchtet werden müssen. «Da das Beleuchtungssystem für die Strecke nur auf einer Seite ist, muss man auch die Sicht auf die Werbetafeln auf der anderen Seite sicherstellen. Dazu werden einige spezielle Scheinwerfer installiert, damit der Lichtstrahl genau ausgerichtet werden kann. Dadurch stellen wir sicher wir, dass nur dieser Bereich angestrahlt wird und die Fahrer, Kameras und das Publikum nicht geblendet werden.»

Dank des Wissens, das sich DZ Engineering durch die Beleuchtung von Kunstdenkmälern und historischen Orten wie Pompeji, Paestum, Agrigento, der National Art Gallery in Singapur und der Kathedrale in Otranto – um nur ein paar zu nennen – angeeignet hat, sind die Italiener seit diesem Jahr auch für die Ausleuchtung der Boxengasse zuständig, deren Fassade zum ersten Mal auch beleuchtet sein wird.

Die Regierung hätte gebeten, dass zehn bestimmte Attraktionen der Stadt ebenfalls beleuchtet werden sollten, sagte Grilli. «Dadurch wird die Aussicht der zahlenden Besucher und der Fernsehzuschauer verbessert. Ab diesem Jahr wird also das Boxengebäude dank uns und zwei anderer italienischer Firmen, Namaste and Proietta, anders aussehen als bisher.»

Was anders sein wird, verriet Grilli nicht. «Schauen Sie den Grand Prix an, dann sehen Sie es.»

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