Aus dem Singapur-Notizbuch: Das Universum hält an
Glamour-Alarm im Fahrerlager
Nichts wurde am Samstag öfter fotografiert als diese geballte Ladung Charme: Teilnehmerinnen der Miss-Universe-Wahlen 2012 und 2013 stöckelten vor dem Abschlusstraining durch Boxengasse und Fahrerlager, sämtliche Tätigkeiten nicht nur von Vertretern des angeblich starken Geschlechts kamen schlagartig zum Erliegen. Die Erhöhung des Glamourfaktors verdanken wir den Genen aus folgenden Nationen: Spanien, Malaysia, Deutschland, Australien, Belgien, Holland, Grossbritannein und Singapur. Die Miss-Universe-Wahl 2013 findet anfangs November in Moskau statt.
Red Bull Racing, die neue «Enterprise» der Sternenflotte
Wie High-Tech ist die Formel 1 für jemanden, der Boxeneinrichtung und Autos noch nie aus der Nähe gesehen hat? Der Engländer Thomas Edgar, in Singapur Gast von Red Bull Racing, staunte in deren Box: «Ich komme mir vor, als würde ich im Raumschiff Enterprise der Sternenflotte stehen.»
GP-Organisatoren gehen zur Schule
Clevere Aktion der Singapur-GP-Organisatoren: Seit vergangenem Juli besuchten Vertreter fünfzehn verschiedene Schulen und sprachen vor rund 14.000 Schülern. Es ging vorrangig darum, der Jugend klarzumachen, was die Formel 1 ist. Dabei wurden auch Dreitages-Tickets verschenkt. 120 Jugendliche erhielten eine Hinter-den-Kulissen-Führung im Fahrerlager. Einige F1-Ingenieure wurden überdies eingeladen, vor 400 Studenten verschiedener Fachhochschulen zu sprechen. Unter den Sprechern: Pirelli-Rennchef Paul Hembery, Tom McCullough (der leitende Ingenieur von Sauber an den GP-Strecken) und Phil Prew (Ingenieurs-Chef von McLaren). Colin Syn, jener Mann, der die Idee eines Singapur-GP hatte: «Wir wollen mehr junge Menschen für die Formel 1 interessieren. Am liebsten wäre es uns natürlich, wenn eines Tages auch Singapurer im GP-Sport tätig wären.» Was Syn nicht sagt: Die Aktionen sind natürlic auch beste Werbung, um mehr Eintrittskarten zu verkaufen.
Temposünder in Singapur
Im ersten freien Training musste Sebastian Vettel 200 Euro blechen, weil er zu schnell durch die Boxengasse gewetzt war, im zweiten Training waren Giedo van der Garde und Esteban Gutiérrez die Sünder – je 1000 Euro Busse.
James Hunts McLaren unter dem Hammer
Das passt zur weltweiten Premiere des Kinofilms «Rush» (dem WM-Duell 1976 zwischen James Hunt und Niki Lauda): Die Firma «RK Motors Collector Car Auctions» offeriert am 31. Oktober im Kongresszentrum von Charlotte (North Carolina/USA) einen früheren Wagen von James Hunt, genauer jenen McLaren MP26 (Chassis-Nummer 3), den der Brite nie mochte, mit dem er aber 1977 drei Grands Prix gewann (Silverstone, Watkins Glen und Fuji). Die Organisatoren der Auktion versprechen sich vom McLaren einen Verkaufspreis zwischen 9 und 12 Millionen Dollar!
Siegertrophäe aus zarter Hand
Der Siegerpokal des Singapur-GP ist von der 28jährigen Wang Khek Yin entworfen worden, einer Absolventin des Nanyang-Polytechnikums für Industriedesign. Die bildhübsche Asiatin arbeitet seit achte Jahren für den Singapurer Schmuckhersteller Risis. Wang Khek Yin: «Ich habe mir alle bisherigen Pokale angeschaut und wollte einen etwas frischeren, frecheren Look. Ich habe dabei versucht, Anspielungen auf die Skyline meiner Stadt umzusetzen.» Ob das gelungen ist, liegt im Auge des Betrachters.
Singapur-GP mit Sultan von Brunei
Ehrengast des 2013er Singapur-GP: der Sultan von Brunei. Hassanal Bolkiah Mu'izzadin Waddaulah ist der 29. Sultan und Yang Di-Pertuan von Brunei. Er übernahm die Regierungsgewalt am 4. Oktober 1967 von seinem Vater Omar Ali Saifuddin III. Der 67-Jährige ist Staatsoberhaupt, Premier-, Verteidigungs- und Finanzminister in einer Person und zugleich oberster Hüter der islamischen Staatsreligion. Er residiert im Istana Nurul Iman in Bandar Seri Begawan, dem grössten Palast der Erde. Mit einem Vermögen von mehr als 20 Milliarden US-Dollar zählt er zu den reichsten Menschen der Welt und den fünf reichsten Monarchen. Er ist Besitzer der umfangreichsten Sport- und Luxuswagen-Sammlung der Welt (angeblich 7000 Stück), für deren standesgemäße Benutzung er eigens eine Rennstrecke auf seinem Palastgelände bauen ließ. In der Sammlung zu finden: 600 Rolls-Royce, mehr als 300 Ferrari, 11 McLaren, 6 Dauer-Porsche 962 und ähnlich Hochkarätiges.
Sergio Pérez mit neuem Management
McLaren-Pilot Sergio Pérez hat sich von seinem langjährigen Manager, dem früheren IndyCar-Star Adrian Fernandez, getrennt. Pérez will in Kürze darüber informieren, wer ihn künftig vertritt.
Chefmechaniker in Grün statt in Grau
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass der Chefmechaniker bei Mercedes grün gekleidet ist und nicht, wie die Anderen, im grauen Overall? Die Farbunterscheidung soll Lewis Hamilton und Nico Rosberg die leichtere Identifikation der eigenen Box erlauben.