Romain Grosjean: Drohender Motorschaden sorgt für Aus
Romain Grosjean: «Der Schaden trat plötzlich auf»
Romain Grosjean startete mit grossen Hoffnungen ins 13. Rennen der Saison: Kein Wunder, hatte der Lotus-Pilot doch mit Startplatz 3 die besten Voraussetzungen für ein gutes Resultat geschaffen. Doch es sollte nicht sein: Am Ende gab es einen bitteren Ausfall für den 27-Jährigen Blondschopf, der in diesem Sommer zum ersten Mal Vater geworden ist.
Teamchef Eric Boullier erklärt: «wir haben anhand der Daten früh erkannt, dass der Motor zuviel Luft verbraucht. Wir haben dann bei einem Boxenhalt versucht, dem System mehr Druckluft einzupressen, aber wie sich herausstellte, hat das nichts geholfen, der Druck sank erneut rapide.» Grosjean selbst seufzte: «Da gibt es nicht viel zu sagen. Wir hatten eine gute Strategie gewählt, doch dann fällte der Motor eine andere Entscheidung. Das Problem trat plötzlich auf, und dann musste ich schliesslich abstellen, ein Weiterfahren wäre unmöglich gewesen.»
In der Tat hätte eine Weiterfahrt mit grosser Wahrscheinlichkeit mit einem Motorschaden geendet. Denn die Druckluft, die dem pneumatischen System des Triebwerks entwich, wird zur Betätigung der Ventile genutzt. Werden die nicht mehr genau gesteuert, treffen die Ventile auf den Kolben – was in der Regel zu besagtem Motorschaden führt.
Um das Druckluftsystem aufzupäppeln, machte sich ein Renault-Ingenieur in kurzen Hosen und ohne Helm am Wagen zu schaffen – das entspricht nicht den Sicherheitsvorschriften. Dafür wurde das Team aus Enstone nach dem Rennen verwarnt.
GP-Experte Martin Brundle wundert sich: «Ich habe mal beobachtet, wie schnell ein solches Füllmanöver bei Red Bull Racing erledigt war. Lotus hat das ganz offenbar anders gelöst, und nicht unbedingt besser. Der Stopp dauerte 40 Sekunden, selbst wenn Grosjean bis ins Ziel hätte fahren können, wäre doch sein Rennen ruiniert gewesen.»