Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Horner: «Wir und Traktionskontrolle? Das ist boshaft»

Von Adam Cooper
Christian Horner: «Sebastian fuhr in Singapur in der Form seines Lebens»

Christian Horner: «Sebastian fuhr in Singapur in der Form seines Lebens»

Der Teamchef von Red Bull Racing wehrt sich gegen den Vorwurf, der Speed von Sebastian Vettel habe mit einer versteckten Traktionskontrolle zu tun.

Natürlich gibt der gewaltige Speed von Weltmeister Sebastian Vettel in Singapur auch noch in Südkorea zu reden. Unlängst hat der frühere Rennstallgründer Giancarlo Minardi dem Weltmeister-Team unverblümt unterstellt, Mittel und Wege gefunden zu haben, den Wagen in Sachen Motorelektronik so einzustellen, dass Vettel in den Genuss einer Art Traktionskontrolle komme. Solche Gerüchte werden durch Tonaufnahmen angeheizt, die ein deutlich raspeligeres Motorengeräusch am Wagen von Vettel zeigen. RBR-Teamchef Christian Horner fegt diese Gerüchte vehement vom Tisch.

«Die Ausgangslage ist sehr simpel», sagt der Engländer. «Die elektronische Steuerung ist vom Autoverband FIA unheimlich genau geregelt und kontrolliert. Wir verwenden eine Einheits-Steuereinheit, die alle anderen auch haben. Wir fahren mit identischen Einstellungen an beiden Autos, also Vettel und Webber. Wir entsprechen von hinten bis vorne den FIA-Regeln. Was der Autoverband jederzeit nachprüfen kann. Jede Unterstellung, wir hätten eine Art Traktionskontrolle, ist boshaft oder Wunschdenken.»

Horner weiter: «Mir ist schon klar, dass sich die Gegner den Kopf darüber zerbrechen, wie Vettel in Singapur so schnell fahren konnte. Und die bequemste Antwort für die Konkurrenz ist es zu behaupten, dass wir schummeln. Ich halte dagegen: Die Regeln sind zu dichtmaschig, um schummeln zu können. Fakt ist, dass Vettel in Singapur in der Form seines Lebens fuhr und alles aus dem Wagen herausholen konnte. Mehr ist da nicht. Werden wir durch die Gerüchte abgelenkt? Nein. Haben wir deswegen schlaflose Nächte? Auch nicht.»

Aber nochmals: Hat RBR in enger Kooperation mit Renault nicht ein Motorenmanagement gefunden, das gewisse Lücken im Reglement nutzt, wie etwa die Abschaltung gewisser Zylinder im Schlepplauf?

Horner beteuert: «Auch in Sachen Drehmomentverläufe bist du vom Reglement her begrenzt. Alle arbeiten da im Rahmen des Erlaubten, aber der ist nicht sehr gross. Alle Triebwerkshersteller haben reichlich Erfahrung mit diesen Aggregaten, ich kann mir da nicht vorstellen, dass jemand auf einmal das Ei des Kolumbus findet.»

«Wir könnten ja auch in den Raum stellen: Warum starten die Ferrari eigentlich immer so hervorragend? Wir glauben: Weil sie beim Feintuning die Hausaufgaben besser gelöst haben als andere, das ist alles. Wir würden deshalb nie in die Welt hinausposaunen, Ferrari habe vielleicht eine Traktionskontrolle. Denn ich bin davon überzeugt, dass das nicht die Wahrheit wäre. Und ich würde auch jedes Team als reichlich dumm bezeichnen, einen solchen Kniff zu versuchen.»

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