Fernando Alonso: «Das ist die bittere Realität»
Fernando Alonso (re.) fehlte auf dem Korea International Circuit das Tempo
Nachdem Fernando Alonso im Südkorea-GP die Ziellinie als Sechster kreuzte, erklärte er unumwunden: «Das war heute keine böse Überraschung, sondern die bittere Realität. Die drei aufeinanderfolgenden zweiten Plätze aus den letzten Rennen haben uns besser aussehen lassen, als wir sind. Vor allem in Singapur fehlte uns das Tempo, aber wir haben uns den Podestplatz mit einer grossartigen Strategie gesichert.Heute fehlte uns das Tempo und unser Reifenabbau war enorm – das hatte sich schon in den Dauerläufen am Freitag gezeigt. Normalerweise sind wir im Rennen stärker als im Qualifying, aber diesmal war das nicht der Fall, deshalb konnten wir nicht angreifen.»
Der Weltmeister von 2005 und 2006 erlebte zu Beginn des Rennens eine Schrecksekunde, als er wegen eines Drehers von Massa weit ausholen musste. Trotzdem nahm er seinen scheidenden Teamkollegen aus Brasilien in Schutz: «Der Dreher von Felipe Massa in der ersten Runde hat meine Chancen nicht geschmälert, denn zu diesem Zeitpunkt fuhr ich schon hinter Nico Hülkenberg. Ich weiss nicht genau, was passiert ist, aber auf mein Rennergebnis hatte das ohnehin keinen Einfluss. Bei ihm sah das natürlich anders aus, und deshalb haben wir wichtige Punkte für die Team-Wertung verpasst.»
Alonso tröstete sich: «Heute lief es aber auch nicht allzu schlimm, ich konnte mit Lewis Hamilton mithalten und hatte Kimi Räikkönen hinter mir etwa 25 Runden lang im Griff. Das Gesamttempo war also nicht schlecht. Nur Red Bull Racing war ausser Reichweite. Beim Duell mit Nico Hülkenberg konnte ich nichts machen, er war auf den Geraden sehr schnell und hat im ganzen Rennen keinen einzigen Fehler gemacht. Er fuhr fantastisch und auch Lewis Hamilton kam nicht an ihm vorbei. Auch der Sauber lief super, das war schon das ganze Wochenende über so, und auch in Monza waren die stark, das war also zu erwarten.»
Im Titelkampf liegt Alonso nun satte 77 Zähler hinter dem führenden Red Bull Racing-Piloten Sebastian Vettel. Trotzdem gibt er sich kämpferisch: «Was den Titelkampf angeht, denke ich nicht ans Aufgeben! Solange eine Möglichkeit besteht, werden wir weiterkämpfen. Aber wenn man heute einem Zuschauer gesagt hätte, dass der Kerl mit dem blauen Helm im roten Auto um den Titel mitkämpft, hätte er das kaum geglaubt, und gesagt: Er ist einfach zu langsam. Wir bleiben dran, aber wir sind auf viel Glück und perfekte Rennen angewiesen, um unsere Chance im WM-Duell zu wahren.»