Trauer in England: Henry Taylor ist tot
Kurioserweise gab es in der Formel-1-WM in den 60er Jahren gleich vier Piloten des Namens Taylor – Michael Taylor, Henry Taylor (von ihm gleich mehr), John Taylor (im Deutschland-GP 1966 auf dem Nürburgring ums Leben gekommen) sowie Trevor Taylor, der Erfolgreichste unter den Vieren, als WM-Zehnter 1962, 2010 verstorben. Nun ist auch Henry Taylor tot, in den letzten Stunden in einem Spital seiner Wahlheimat Südfrankreich waren seine Gattin Peggy und Familienangehörige zugegen.
Henry Taylor, am 16. Dezember in Shefford (Bedfordshire) geboren, begann seine Rennkarriere wie damals so viele mit einem 500-ccm-Cooper. Nur ein Jahr nach seinem Renndebüt war er bereits Formel-3-Champion (1955), 1956 wiederholte der Engländer diesen Erfolg. Wie die meisten Piloten damals war Taylor äusserst vielseitig: Neben Einsitzern bewegte er auch Touren- und Sportwagen mit Brillanz. Und er nahm für Grossbritannien an Bobrennen teil!
Sein Weg führte unvermeidlich in die Formel 1, allerdings trat er ausschliesslich für Privatteams an: 1959 für Parnell (mit einem Cooper), 1960 fürs Yeoman Credit Racing Team (ebenfalls Cooper), 1961 für das UDT Laystall Racing Team (mit Lotus-Rennwagen).
Ingesamt trat er zu elf GP-Wochenenden an, acht Mal ging er an den Start, sieben Mal davon kam er ins Ziel, als Highlight weist die Statistik Rang 4 in Reims (Frankreich) 1960 aus. Im gleichen Jahr wurde er dank dieser Platzierung WM-22.
Ein schwerer Unfall im Regen-GP von Grossbritannien 1961 in Aintree brachte ihn zur Erkenntnis, dass Monoposti etwas zu gefährlich sind: er musste aus dem Wagen herausgeschnitten werden. Im Spätsommer fuhr er nochmals in Monza, dann konzentrierte sich Taylor auf Tourenwagenrennen und Rallyes. Nach Abschluss seiner Rennkarriere wurde er Rennmanager von Ford.
Die Beisetzung wird im kleinsten Familienrahmen stattfinden.