Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Grand Prix von Brasilien: Zahlen und Fakten

Von Petra Wiesmayer
2012 holte Sebastian Vettel in Interlagos seinen dritten WM-Titel

2012 holte Sebastian Vettel in Interlagos seinen dritten WM-Titel

Der Grand Prix von Brasilien am kommenden Sonntag ist nicht nur das letzte Rennen der Saison, sondern stellt auch das Ende einer Ära dar: Die der V8-Motoren.

Nach acht Jahren wird sich die Formel 1 beim Grand Prix von Brasilien von den 2,4 Liter V8-Motoren verabschieden. Ab 2014 wird anstelle der Saugmotoren eine neue Generation von 1,6 Liter V6-Turboaggregaten in der Königsklasse Einzug halten. Mit 59 Siegen, 65 Pole Postions, 55 schnellsten Rennrunden, 3.665,5 WM-Punkten, 5 Konstrukteurs-Weltmeistertiteln und 5 Fahrer-Weltmeistertiteln ist Renault der erfolgreichste Motorenhersteller der V8-Ära.

«Der Grand Prix von Brasilien wird ein scharfer Einschnitt. Die hochdrehenden Saugmotoren sind im Prinzip alles, was ich in der Formel 1 kenne – und ich glaube, viele im Fahrerlager denken ebenso», sagt Rémi Taffin, der Leiter des Renault Sport F1 Einsatzteams. Natürlich würde man immer denken, was man hätte etwas besser machen können, aber «wir sind sehr stolz auf das, was wir erreicht haben. Es ging darum, die Autos schneller zu machen, ohne die Motoren leistungsstärker zu machen. Wir haben dadurch viel gelernt: den Motor besser ins Auto zu integrieren, sparsamer mit dem Benzin umzugehen und, wie man zum Beispiel die Abgase besser nutzt.»

Eine seiner schönsten Erinnerungen sei die Saison 2006, erklärt der Franzose. «In Monza hatten wir einen Motorschaden und Michael Schumacher übernahm die Führung in der Weltmeisterschaft. Es war fast unmöglich, zurück zu schlagen, denn der Ferrari war zu diesem Zeitpunkt viel schneller. Wir gaben aber nicht auf und in Japan gewannen wir. Da flog der Ferrari-Motor in die Luft und wir hatten die Nase vor dem letzten Rennen in Brasilien wieder vorne. Das war das perfekte Beispiel, wie schnell sich die Dinge im Rennsport ändern können.»

Jetzt freue er sich aber auch auf die neue Herausforderung, die ab dem kommenden Jahr auf Renault zukäme, betonte Taffin. «Ich wuchs auf, als es Turbomotoren gab und und habe als Kind davon geträumt, damit zu arbeiten. Da wird jetzt ein bisschen wie in die Zukunft zurückgehen...!»

Fakten zum Autódromo José Carlos Pace

Die Strecke ist mit 4,3 Kilometern Länge nach Monaco die zweitkürzeste des Kalenders und hat 15 Kurven. Die Abstimmung der Autos ist ein Kompromiss, der sowohl im Kurvengeschlängel im mittleren Sektor, der viel Abtrieb erfordert, als auch für den langen Hochgeschwindigkeitsteil von der Junção-Kurve über die Start-Ziel-Gerade bis hin zum Senna-S passen muss. Pirelli wird, wie schon 2012, wieder die harte und Medium-Reifenmischung nach Brasilien bringen und erwartet zwei Stopps.

Letztes Jahr sicherte sich Sebastian Vettel mit Platz 6 in Interlagos seinen dritten WM-Titel. Es war das sechste Mal, dass sich der Kampf um die Weltmeisterschaft in Brasilien entschied, seit das Rennen 2004 ans Ende der Saison rückte. Fernando Alonso (2005 und 2006) Kimi Räikkönen (2007), Lewis Hamilton (2008) und Jenson Button (2009) sicherten sich ihre Titel ebenfalls in Brasilien, der einzige, der seine WM-Saison auch mit einem abschließenden Sieg krönte, war Kimi Räikkönen.

McLaren hält mit 12 Siegen den Rekord in Brasilien. Emerson Fittipaldi triumphierte 1974, Ayrton Senna 1991 und 1993. Alain Prost gewann 1984, 1985, 1987 und 1988, Mika Häkkinen 1998 und 1999, David Coulthard 2001, Juan Pablo Montoya 2005 und Jenson Button 2012.

Jenson Button wird am Sonntag seinen 247 Grand Prix fahren und einen neuen Rekord für Großbritannien aufstellen. David Coulthard, der seine Karriere 2008 beendete, hat ein Formel-1-Rennen weniger bestritten.

Alain Prost ist mit vier Siegen für McLaren und zwei für Renault und Ferrari, 1982 und 1990, der erfolgreichste Fahrer des Grand Prix von Brasilien und neben Carlos Reutemann der einzige, der sowohl in Rio de Janeiro als auch in São Paulo gewinnen konnte.

Der 4,3 Kilometer lange Kurs in São Paulo ist seit 1990 Austragungsort des Grand Prix von Brasilien. Davor fuhr die Formel 1 in Rio auf der Jacarepaguá-Strecke (1978 und von 1981 bis 1989) und auf dem ursprüngliche 8 Kilometer langen Interlagos-Layout (1973-1977 und 1979 und 1980).

Bei 30 Rennen in Interlagos kam der Pole-Mann nur zehn Mal als Sieger ins Ziel. Der einzige Fahrer, der das in diesem Jahrhundert schaffte, war Felipe Massa, der sowohl 2006 als auch 2008 von der Pole Position aus gewann.

Der Grand Prix von Brasilien 2013 wird das letzte Formel-1-Rennen von Mark Webber sein und auch der letzte Einsatz der Cosworth-Motoren.

Streckendaten:

Länge: 4,309 Kilometer

Rundenrekord: 1:11.473 (Juan Pablo Montoya, Williams, 2004)

Anzahl Rennrunden: 71

Renndistanz: 305,909 km

Tempolimit in der Boxengasse: 80 km/h während des gesamten Wochenendes

Änderungen an der Strecke seit 2012

Neue Fangzäune wurden zwischen den Kurven 3 und 4 auf beiden Seiten der Strecke angebracht.

Der Turm der Rennleitung wurde renoviert und mit HD-Monitoren und weiteren Verbesserungen verstärkt.

DRS-Zonen

In Interlagos gibt es zwei DRS-Zonen. Der Erkennungspunkt für die erste DRS-Zone liegt bei Kurve 2, der Punkt für die Aktivierung 20 Meter nach Kurve 3. Der Erkennungspunkt für die zweite DRS-Zone liegt 30 Meter nach Kurve 13, der Aktivierungspunkt 60 Meter vor Kurve 15.

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