Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mit Video: Webber und Vettel lassen Renault-V8 glühen

Von Petra Wiesmayer
Sebastian Vettel feierte den letzten Sieg der V8-Ära

Sebastian Vettel feierte den letzten Sieg der V8-Ära

Sebastian Vettel und Mark Webber verabschieden den V8-Motor stilgerecht und lassen den Renault-Motor im Red Bull Racing nochmal richtig aufheulen.

Nach acht Jahren fuhr der 2,4 Liter V8-Motor beim Grand Prix von Brasilien am Sonntag sein letztes Rennen und Sebastian Vettel gewann auch das – das endgültig letzte Rennen der V8-Ära. Für Renault rundete sein Teamkollege Mark Webber den Erfolg des französischen Aggregats mit seinem zweiten Platz ab. Bereits in Bahrain 2006 entschied Renault den ersten Grand Prix der V8-Periode für sich, in Interlagos schloss sich mit Sieg Nummer 60 der Kreis.

Außerdem gehen 56 schnellste Rennrunden auf das Konto der Franzosen, 66 Pole Positions sowie fünf Konstrukteurs- und Fahrertitel, die Renault zum erfolgreichsten Motor der letzten acht Jahre machen. Mehr als 40 Prozent aller Formel-1-Siege gingen in den letzten acht also Jahren an die Marke mit der Rhombe, der erste der fünf Titel 2006 mit dem Werksteam von Renault, vier weitere zwischen 2010 und 2013 mit dem Partner-Rennstall Red Bull Racing.

«Am Ende dieser Technikära in der Formel 1 dürfen wir zufrieden zurückblicken», resümiert Rob White, als Stellvertretender Geschäftsführer von Renault Sport F1 verantwortlich für die technische Seite. «Der Wechsel hin zu V8-Motoren war für uns eine willkommene Chance, aber auch eine besondere Herausforderung. Wir haben 2005 im letzten Jahr der V10-Maschinen bis zum Finalrennen um den WM-Titel gekämpft – erfolgreich. Das hat aber wertvolle Ressourcen gekostet und uns für die darauffolgende Saison unter großen Erwartungsdruck gesetzt. Doch die Entwicklerteams in Viry-Châtillon haben dieser doppelten Belastung hervorragend standgehalten. Am Ende konnten wir die 2005er WM für uns entscheiden, ohne im folgenden Jahr gehandicapt zu sein.»

«Zu unseren größten Erfolgen in der V8-Ära zählt für mich daher das allererste Rennen, der Große Preis von Bahrain, den wir mit Fernando Alonso gewonnen haben», sagt White weiter. «Zu sehen, dass sich unsere harte Arbeit und der von uns gewählte technische Ansatz auf der Strecke ausgezahlt haben, war eine fantastische Erleichterung. Denn wir schlugen einige Wege anders ein als unsere Mitbewerber und fällten manche Entscheidung, die für Außenstehende sehr überraschend kam. So gehörten wir zum Beispiel mit zu den Letzten, die ihren Motor bei realen Testfahrten auf der Strecke ausprobierten. Während andere mit reinen Versuchsträgern schon Kilometer sammelten, arbeiteten wir noch immer auf dem Leistungsprüfstand.»

«Dass wir 2006 den Titel im letzten Rennen erneut gewinnen konnten, bleibt ein einmaliges Erlebnis. Es war so intensiv, dass ich mich an den Grand Prix selbst kaum noch erinnern kann – dafür aber an die überwältigenden Reaktionen in unserem Workshop sowie die Feierlichkeiten mit dem gesamten Team von Renault», erinnert er sich. «Ich sehe es auch ganz klar als Erfolg, dass wir mit unserem eigenen Rennstall die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ebenso erobern konnten wie mit unseren Partnern von Red Bull Racing – beides stellte uns vor ganz unterschiedliche Herausforderungen, auf die wir hervorragend reagiert haben. 2010 haben wir in Abu Dhabi mit Sebastian Vettel den ersten Fahrertitel dieser Kooperation gewonnen, obwohl wir in der laufenden Saison mit einigen Problemen kämpfen mussten. Aber wir haben uns davon nicht verrückt machen lassen und sind konzentriert geblieben bis zum Schluss. Das Rennen selbst war nervenzermürbend, aber Vettels Sieg und die zu Recht gewonnene Meisterschaft eine immense Erleichterung.»

«Jetzt haben wir die V8-Epoche in der Formel 1 ebenfalls mit einem gewonnenen Grand Prix stilgerecht beendet. Wir konnten in dieser Zeit viele Siege erringen und haben sehr viel gelernt», betont White. «Die Herausforderung, der unser Team in Viry-Châtillon nun gegenüber steht, dürfen wir nicht unterschätzen. Erfolg in der Vergangenheit ist kein Garant für Erfolg in der Zukunft. Doch wenn wir uns der neuen Aufgabe mit dem gleichen Engagement und der gleichen Sorgfalt stellen, mit der wir bislang gut gefahren sind, dann sollte dies eine perfekte Grundlage für das kommende Jahr und darüber hinaus liefern.»

 

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