Vettel: Halbe Saison hätte für Titel gereicht!
Für Sebastian Vettel hätte die Saison noch weitergehen können
In der Saison 2013 dominierte Sebastian Vettel die Formel 1 nach Belieben und trieb die Konkurrenz in die Verzweiflung. Nach der Sommerpause gewann er alle neun Rennen und der Triumph am Sonntag in Brasilien war ein weiteres Zeichen der Überlegenheit des Red-Bull-Racing-Piloten. Mit 13 Saisonsiegen stellte er Michael Schumachers Rekord von 2004 ein, ebenso wie den von Albert Ascari mit neun Siegen in Folge. Der Italiener verteilte die jedoch auf seine beiden Weltmeisterschaftsjahre 1952 und 1953.
«Das ist heute eine andere Art, Rekord, die wir aufgestellt haben», betont Vettel. «In den 1950er Jahren waren die Rennen viel länger und die Autos gingen oft kaputt. Sein Rekord ist immer noch etwas ganz Besonderes. Im Grunde ist es nur eine Zahl, ich hoffe aber, dass es irgendwann, wenn ich dick bin und kaum noch Haare habe, schön sein wird, darauf zurück zu blicken.»
Trotz – oder gerade wegen – dieser Überlegenheit hätte es für den 26-Jährigen auch ruhig noch weitergehen können. «Ich bin schon etwas traurig, dass die Saison zu Ende ist», sagte Vettel am Sonntag in Brasilien. «Alle Rennen seit der Sommerpause zu gewinnen war wirklich unglaublich. Das Auto war phänomenal. Es wurde immer besser.»
In der ersten Saisonhälfte gewann der Red-Bull-Racing-Pilot vier von zehn Rennen, seit Lewis Hamiltons Sieg in Ungarn hieß der Sieger jedoch immer Sebastian Vettel. «Ich glaube, er kann noch gar nicht begreifen, was er erreicht hat. Er war so dominant – und er wird sich weiter verbessern und wir haben wahrscheinlich das Beste noch gar nicht gesehen», warnte Teamchef Christian Horner die Konkurrenz schon mal.
«Was wir dieses Jahr erreicht haben, ist das Resultat dessen, dass das Team enger zusammen, härter und effektiver gearbeitet hat als alle anderen», lobte der 40-Jährige seine Mannschaft. «Es ist eine Kombination aus viel harter Arbeit und der unglaublichen Leistung von Sebastian. Es war dermaßen beständig und schnell. Das war für ihn und das Team ein unglaubliches Jahr.»
Unglaublich ja. Alleine mit den Punkten aus den letzten elf Rennen der Saison (zehn Siege und ein dritter Rang) hätte Sebastian Vettel auch den Titel geholt, die ersten acht Grands Prix hätte er im Grunde Ferien machen können. Vettel sammelte nach der Sommerpause 265 Punkte, der WM-Gesamtzweite Fernando Alonso insgesamt 242. Und auch in der Teamwertung hätte Red Bull Racing Sebastian Vettel alleine gereicht, um den vierten Konstrukteurstitel zu holen. Der Heppenheimer hat 397 Punkte auf seinem Konto, Mercedes mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg insgesamt 360.