Daimler-Boss macht Druck: Zwei Titel 2014
Dieter Zetsche mit Niki Lauda
Der Zweite ist der erste Verlierer: Daimler-Chef Dieter Zetsche hat den Druck auf Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erhöht. Nach dem zweiten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft formulierte Zetsche für die neue Saison klare Ziele: «Selbstverständlich ist unser Ziel der Gewinn der Fahrer- und der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft», sagte Zetsche in einem Interview mit den Kollegen von auto motor und sport.
Wolff selbst sieht in den Resultaten der abgelaufenen Saison die «Ziele übertroffen. Wir konnten den Sprung von Platz fünf auf Rang zwei in der Form nicht erwarten», so Wolff zu Autosport. Auch die Konstanz, mit der Mercedes nach den drei vorangegangenen schwierigen Jahren zweite Kraft war, sei so nicht zu erwarten gewesen. Allerdings weiß Wolff auch, dass mit den guten Ergebnissen auch die Erwartungen steigen. Vor in der Führungsetage.
«Wir haben vor vier Jahren in der Formel 1 einen Neustart gemacht und haben uns im ersten Jahr auf Rang drei der Konstrukteure wacker geschlagen. 2012 war aus unserer Sicht mit Platz 5 leider katastrophal, deshalb haben wir ein paar grundlegende Veränderungen vorgenommen», so Zetsche.
Mit erstem Erfolg: Die vergangene Saison in der Formel 1 sei als Basis positiv gewesen, «um sich weiter zu verbessern». 2013 holten die Stuttgarter acht Pole Positions und gewannen drei Rennen. In der Konstrukteurs-Wertung hatte Mercedes gegen Red Bull keine Chance, in der Fahrerwertung landete Zugang Lewis Hamilton auf Platz vier, Nico Rosberg wurde Sechster. Beide zusammen holten neun Podiumsplätze.
In den ersten drei Jahren waren es insgesamt gerade einmal sechs gewesen. Für Wolff «das Ergebnis vieler Dinge. Die richtigen Leute, die zusammenarbeiten sowie die richtigen Ressourcen in Stuttgart: Als Team fühlt sich das komplett an.»
In der Reform durch die Einführung neuer Turbomotoren und gravierender aerodynamischer Änderungen hofft Mercedes, den nächsten Schritt an die Spitze machen zu können. «Motorenbau ist eine Kernkompetenz und wir wollen zeigen, dass wir den besten Motor bauen können», sagte Zetsche auf die Frage, ob in der Formel 1 eine Zusammenarbeit mit Renault denkbar sei. «Wir kooperieren zwar, machen ja aber auch keine gemeinsamen Anzeigenkampagnen.»