Als Priester verkleidet zu Schumachers Krankenbett
Sorge um Michael Schumacher
Es ist bisweilen eine verkehrte Welt: Während Michael Schumacher im Universitätsklinikum in Grenoble tapfer um sein Leben kämpft und seine Familie um den Rekordweltmeister bangt, treiben manche Menschen makabre Spielchen. Im sozialen Netzwerk Facebook wurde der 44-Jährige in den vergangenen Tagen bereits für tot erklärt.
Schon kurz nach den ersten Meldungen zum Skiunfall am Sonntag in den französischen Alpen gab es die ersten "R.I.P. Michael Schumacher"-Seiten auf Facebook. Likes sollen mit Aufrufen wie «Like R.I.P Michael Schumacher for Respect» generiert werden. Die Seiten bei Facebook als Verstoß zu melden, hat bislang allerdings offenbar keinen Erfolg, da die Seiten laut Facebook nicht gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen würden.
Auf die Spitze trieb es aber offenbar ein unbekannter Kollege, der als Priester verkleidet versucht hat, in Schumachers Krankenzimmer zu gelangen. Das berichtete Schumachers Managerin Sabine Kehm. «Ich kann nur appellieren, lassen Sie die Doktoren arbeiten. Mir wurde gesagt, dass der Priester ein Journalist gewesen sein soll. Das ist in meinen Augen sehr verwerflich. Einen Priester haben wir nicht bestellt», so Kehm. Angeblich wurde der Journalist erst auf der Intensivstation gestoppt.
Derweil hat Schumachers Freund, Professor Gerard Saillant, ebenfalls an die Medien appelliert: «Wir haben ihnen objektiv gesagt, was derzeit passiert und wir können ihnen nicht mehr über die Zukunft sagen. Ich möchte ihnen im Namen von Corinna und seiner Familie sagen, dass wir sie bitten, keinen Druck auf die Ärzte oder die Familie auszuüben. Sie haben die Pressekonferenzen und ich bitte sie, hier keine Interviews anzusuchen», sagte Saillant und betonte: «Wir müssen alle unseren Job machen und Sie helfen Michael am besten dabei den Kampf zu gewinnen, der noch nicht gewonnen ist, indem Sie die Ärzte in Ruhe arbeiten lassen.»
Natürlich kommen immer wieder Fragen zu Prognosen auf. Wie geht es weiter? Welche Schäden bleiben eventuell? Wie groß sind die Chancen? Doch Saillant stellte klar: «Es wäre Unsinn darüber zu reden, was passieren könnte.» Eine Sonderbehandlung bekommt der siebenmalige Champion trotz seines Promi-Status nicht. «Wenn man berühmte Personen aus der Politik oder dem Sport behandelt, ist es dasselbe wie bei anderen Patienten.»
Der einzige Unterschied: Das riesige Medienaufkommen. Und natürlich die perversen Spielchen einiger Verrückter.