Marko zu Vettel-Krise: «Renault – komplexes Problem»
Ernste Mienen: Sebastian Vettel und Dr. Helmut Marko
Es ist Feuer am Dach bei Red Bull. Im zweiten der drei Wintertests in Bahrain kamen Weltmeister Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo nur auf insgesamt 116 Runden, die drittschlechteste Bilanz aller Teams. Williams und Mercedes schafften mehr als 300, McLaren 296 und Ferrari 287 Runden. Ricciardos schnellste Rundenzeit war 6,5 Sekunden langsamer als die Bestzeit von Nico Rosberg im Mercedes und würde – wie Speedweek HIER berichtet – nicht für die Renn-Qualifikation von Australien bei konsequenter Anwendung der 107-Prozent-Regel reichen. Zu den Problemen, die offensichtlich vorwiegend vom Energierückgewinnungssystem stammen, kamen auch mechanische Schwierigkeiten seitens Red Bull Racing. Dr. Helmut Marko nimmt Stellung.
Dr. Marko, die gesamte Formel 1 und die Fans fragen sich auch nach dem zweiten Saisontest: Was ist mit Weltmeister Red Bull Racing los?
Wir stecken in komplexen Schwierigkeiten, die wir nur gemeinsam mit Motorenpartner Renault beheben können.
Welches sind konkret die Probleme? Betreffen sie nur die Energierückgewinnung oder mehr?
Es geht um die gesamte Einheit Antriebsstrang. Wir rutschen leider von Problem zu Problem. Wir sind ganz klar hinter dem Zeitplan.
Was kann bis zum Abschlusstest ab Donnerstag in Bahrain und dann bis zum Saisonstart in Melbourne noch aussortiert werden?
Es ist offen und nicht absehbar, ob wir das alles bis zum Saisonstart hinbekommen. In Bahrain geht es mit dem dritten Test weiter, in den wir mit entsprechenden Entwicklungen gehen werden. Aber wie gesagt: alles ist sehr komplex.
Sind die Probleme der anderen Renault-Teams, also von Toro Rosso, Lotus und Caterham, grundsätzlich die gleichen oder andersartig?
Letztlich sind die Probleme identisch und treffen alle diese Teams.
Glauben Sie, dass die Fahrer von Red Bull Racing in Melbourne die Zielflagge sehen werden?
Die Probleme mit den neuen Motoren betreffen alle, jeder hat mit der neuen Situation zu kämpfen. Auch Mercedes und Ferrari haben ihre Schwierigkeiten, aber sie haben eine andere Entwicklung.
Ist Red Bull Racing schon einmal in eine Saisonpremiere gegangen, ohne in den Tests zuvor eine Renndistanz absolviert zu haben?
Ja, das hatten wir schon einmal. Aber ich betone: Wir lassen die Köpfe nicht hängen, wir blicken und denken nach vorn.