Sebastian Vettel: «Fühle mich auf dem Motorrad frei»
Sebastian Vettel: «Ich versuche so wenig Zeit wie möglich am Computer zu verbringen»
Erstmals seit der Saison 2002 steht in der Formel 1 wieder ein vierfacher Weltmeister am Start. Zwölf Jahre nach Michael Schumacher ist es dessen Landsmann Sebastian Vettel, der 2014 seinen fünften Titel in Folge anstrebt. Mit den vier erfolgreichen Jahren im Rücken geht Vettel mit einer grossen Portion Gelassenheit in die neue Turbo-V6-Ära, auch wenn die Testfahrten mit dem neuen RB10 wegen der Probleme mit der Renault-Antriebseinheit nicht gerade erfolgreich waren.
«Ich bin gelassener geworden», stellte Vettel im Interview mit der Zeitung Welt am Sonntag fest, «auch was die neue Saison betrifft. Ich glaube, das ging mit dem ersten WM-Titel los. Es kam dann nach und nach mehr Ruhe ins Spiel – auch in meinem Kopf. Was nicht heisst, dass ich dadurch weniger motiviert bin, aber ich gehe das Ganze mehr und mehr etwas gelassener an.» Zum Entspannungsprogramm des Heppenheimers gehört aber auch das streng abgeschirmte Privatleben, über seine im Januar geborene erste Tochter verliert Vettel kein Wort.
Dafür spricht der Red-Bull-Racing-Star über eines seiner liebsten Hobbies, das Motorradfahren. «Geschwindigkeit spielt in meinem Leben eine Hauptrolle, aber es ist kein Rausch. Ich bin gesund und mache gerne Sport. Ich fahre mit allem gerne, was einen Motor hat. Motorradfahren gehört dazu. Auf der Maschine fühle ich mich freier. Ich bekomme viel mehr mit von Luft, Land und Leuten, kann überall anhalten und kurz mal absteigen oder leichter parken. Es ist also viel weniger kompliziert als mit dem Auto. In den Bergen und auf dem Motorrad kann ich meine Gedanken abdriften lassen. Diese Freiheit spüre ich ansonsten nur noch im Formel-1-Auto», versichert der Wahl-Schweizer.
Während einige von Vettels F1-Kollegen von deutlich Belangloserem als etwa einer Motorradtour fleissig auf Twitter und Facebook berichten, hält sich der Weltmeister zurück. Vettel ist auf den sozialen Netzwerken nicht vertreten. Das Internet spielt beim 26-Jährige auch sonst keine überragende Rolle. «Den Computer benutze ich, wenn es um Sport geht: Fussball, Tennis. Manchmal lese ich auch das ein oder andere Magazin. Das ist alles. Ich versuche so wenig Zeit wie möglich am Computer zu verbringen. Die Klamotten, die ich trage, kaufe ich am liebsten in einem vollkommen normalen Geschäft. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich mithilfe von einem kleinen Bild auf einem Computer vorstellen können, wie diese oder jene Hose, Jacke oder ein Hemd an mir aussieht und ob mir das steht. Wenn ich mir etwas kaufe, will ich selbst vor einem Spiegel stehen, um mich davon zu überzeugen, ob und wie das Teil an mir aussieht», sagte der Titelverteidiger.