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David Coulthard: «Ohrenbetäubender Lärm gehört dazu»

Von Petra Wiesmayer
David Coulthard will den alten Motorensound zurück

David Coulthard will den alten Motorensound zurück

Der ehemalige Formel-1-Pilot David Coulthard fürchtet, dass die Königsklasse viele Fans verlieren könnte, sollte der Motorenlärm nicht schnell wieder auf das alte Niveau zurückkommen.

Als die 22 Formel-1-Boliden am vergangenen Wochenende in das erste Rennen der Saison starteten, waren nicht nur viele Fans an den heimischen Fernsehschirmen enttäuscht, die den Sound der neuen V6-Turbomotoren zum ersten Mal hörten. Auch diejenigen, die vor Ort waren und die Motoren live hörten, waren alles andere als begeistert. Sebastian Vettel meinte, es sei «vieles verlorengegangen – es hört sich eher an, als würde der Staubsauger nebenher laufen, als ein Rennauto auf der Strecke fahren.»

Andrew Westacott, der Geschäftsführer der Australian Grand Prix Corporation, droht sogar mit einer Klage: «Wir bezahlen hier für ein Produkt, wir haben Verträge, und gegenwärtig schauen wir diese Abkommen sehr, sehr genau an, ob da nicht irgendwo ein Vertragsbruch vorliegt», erklärte der Australier. Bernie Ecclestone schimpft, der Sound sei grauenvoll und man müsse «schauen, ob es irgendeinen Weg gibt, sie wieder wie Rennautos klingen zu lassen.»

Nun hat sich auch der ehemalige Formel-1-Pilot David Coulthard in die Diskussion eingemischt und schrieb in seinem USB-«DC-Insights»-Blog dass Lärm nun mal zur Formel 1 gehöre. «Meine Ohren werden mir wahrscheinlich nicht dafür danken, aber ich stimme mit Bernie Ecclestone überein. Ich finde, die neue Generation der Formel-1-Autos sollte etwas lauter sein», meinte der Schotte.

David Coulthard ist als Experte für die BBC bei den Rennen und findet, dass in diesem Jahr eindeutig etwas fehlt. «Sogar in meiner schallisolierten Kommentatorenkabine konnte ich erkennen, dass bei der Lautstärke ein bisschen <va-va-voom> fehlte.» Man müsse ja nicht übertreiben und die schrillen Motorgeräusche der V10-Aggregate zurückbringen, aber «ohrenbetäubender Lärm ist Teil des Sports und gehört einfach dazu.»

Früher sei es ein wahres Erlebnis gewesen, Formel-1-Motoren zu hören, fuhr der 42-Jährige fort. «Versucht mal im Tunnel in Monaco zu stehen, wenn ein V10-Motor an euch vorbei schießt und ihr wisst, was ich meine. Das ist ein emotionales Erlebnis.» Es sei aber noch nicht alles verloren und es gäbe sicher etwas, das die Ingenieure tun könnten, um die neuen Motoren wieder lauter zu machen.

«Die Ingenieure können da sicher etwas finden, um den Sound wieder ein bisschen aufzudrehen», ist Coulthard sicher. «Sogar Musikinstrumente machen einigen Lärm, wenn der Wind relativ langsam durchbläst. Bei einem Formel-1-Auto sind die Abgase mehr als 1.600 km/h schnell. Das könnte das Gesamtpaket zwar etwas schwerer machen, aber ich glaube, es wäre es wert, um ein wichtiges Element des Formel-1-Erlebnisses wiederzugewinnen.»

Ausschlaggebend sei aber nicht seine Meinung, sonder die der Fans, betont Coulthard und die sei eindeutig. «Wie auch Toto Wolf diese Woche sagte, können wir uns es nicht leisten, unsere Fans zu ignorieren. Oder unsere Sponsoren. Große Firmen investieren in die Formel 1, weil sie ein Club ist, in dem man gerne Mitglied sein möchte. Sie ist eine aufregende Mischung aus Unterhaltung und Sport. Lärm ist ein großer Teil dieser Show.»

Nun müsse man sich schnell etwas einfallen lassen, ist Coulthard der gleichen Meinung wie Bernie Ecclestone. «Im Sport ist es das Gleiche wie in der Geschäftswelt, man ignoriert seine Kunden auf eigene Gefahr.»

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