Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sebastian Vettel: «Neue Motoren klingen scheisse»

Von Mathias Brunner
Ahnte Sebastian Vettel in Australien schon vor dem Start Unheil?

Ahnte Sebastian Vettel in Australien schon vor dem Start Unheil?

Der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel kann sich mit dem Ton der neuen Antriebseinheiten nicht anfreunden – am Potenzial seines Autos hat er mehr Freude.

Sebastian Vettel ist kein guter Verlierer. Dazu ist der 26-Jährige einfach zu ehrgeizig. So erklärt sich auch sein frustriertes Geschnaube über Funk, als sich im Melbourne-GP seine Suzie als ziemliche Zicke herausstellte: «Das ist lächerlich, Jungs!» deponierte er bei seiner Mannschaft.

«Das muss man schon verstehen», erklärt der Heppenheimer seinen Frust. «Du sitzt im Auto, da kommt keine Power, du fühlst dich hilflos. Ich versuchte, über Funk Unterstützung zu bekommen. Aber der Leistungsverlust kam auch für das Team überraschend. Wir haben dann gemeinsam versucht, alle möglichen Motoreinstellungen durchzuspielen, aber leider änderte sich nichts. Klar war ich tief enttäuscht. Nach dem Rennen haben wir dann herausgefunden, dass ein Software-Fehler zum Motorenproblem geführt hat. Nun müssen wir eben sehen, dass sich so ein Fehler nicht wiederholt. Wenn die Programmierung nicht stimmt, dann stürzt sozusagen der Rechner ab und das Auto funktioniert nicht mehr, wie es sollte. Da bist zu machtlos.»

Nach dem Rennen kam es für Red Bull Racing knüppeldick: Disqualifikation von Daniel Ricciardo, Platz 2 futsch. Vettel weiter: «Auch da ist unsere Enttäuschung gewiss nachvollziehbar. Wir hatten uns über das tolle Rennen von Daniel sehr gefreut, Rang 2 vor eigenem Publikum, das war fabelhaft, ein ganzes Land war hin und weg für Ricciardo. Dann der Hammer – Disqualifikation. Das alles hat sehr geschmerzt. Nun werden wir sehen, wo die Berufung hinführt. Aber auch für den Sport war ein solcher Beginn unglücklich.»

«Ich habe Daniel zu seinem Rennen gratuliert, er darf auf seine Leistung stolz sein, ungeachtet des Ausschlusses. Und vielleicht ist es letztlich auch das, was wir als stärksten Eindruck aus Melbourne mitgenommen haben – wir wissen nun, dass der Wagen konkurrenzfähig ist, wenn er denn hält. Mir ist das so lieber als ein Auto zu haben, das zwar ins Ziel kommt, jedoch nicht schnell genug ist.»

«Wir müssen noch viel lernen. Australien bot einige Überraschungen – unsere Leistungsfähigkeit, mein Ausfall, die Disqualifikation. Mit etwas Abstand überwiegt für mich das Positive, selbst wenn wir heute mit null Punkten dastehen. Für hier in Malaysia hoffe ich auf mehr Standfestigkeit, darauf müssen wir aufbauen. Über etwas Regen würde ich nicht maulen, weil der Wagen auch auf nasser Bahn schnell ist.»

«Keiner macht ein Geheimnis daraus, dass wir mit unserer Vorbereitung im Winter alles andere als glücklich gewesen sind. Umso schöner war es in Australien zu sehen, dass der Wagen konkurrenzfähig ist. Gut ist auch zu wissen, woran wir arbeiten müssen.»

Viele Fans beklagen den Mangel an Motorgetöse, und Sebastian Vettel stimmt ihnen voll und ganz zu. Auf die Frage, wie die neuen Antriebseinheiten seiner Meinung nach klingen, antwortet Vettel: «Sorry, die Motoren klingen scheisse. Ich war während des Rennens an der Boxenmauer, das klingt nach gar nichts. Das ist vielleicht besser als in einer Bar, aber nicht um viel. Ich finde den neuen Sound für die Fans nicht gut. Die Formel 1 muss doch ein Spektakel sein, und der Sound spielt dabei eine ganz elementare Rolle. Ich weiss noch, wie ich als sechsjähriger Knirps erstmals live Formel-1-Autos gesehen habe, da hat der Boden vibriert, als die Renner durchpfiffen. Es war so unglaublich laut! Du hast die Autos nicht nur gehört, du hast sie gespürt. Was wir jetzt haben, ist eine Schande.»

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