Hamilton & Rosberg: Freundschaft nur ein Märchen?
Noch albern Rosberg und Hamilton nur herum
Nico Rosberg und Lewis Hamilton sind als Kart-Kids zusammen aufgewachsen, sie träumten als Buben davon, einst in der Formel 1 zusammen und gegeneinander zu fahren, und genau das ist eingetreten. Doch nicht nur vor dem Hintergrund ihres überlegenen Silberpfeils steht ihre angeblich so tiefe Freundschaft auf dem Prüfstand. Denn die alte Motorsport-Faustregel hat noch immer Gültigkeit: Im Kampf um einen Sieg hört jede Kumpelei ziemlich schnell auf.
Nico Rosberg hat den Saisonbeginn in Australien für sich entscheiden können, Hamilton schied aus. In Malaysia hat Hamilton Rosberg deutlich hinter sich gelassen. Gestern konnte Nico im Abschlusstraining von Bahrain reagieren und nach zwei Poles von Hamilton seine erste Trainingsbestzeit des Jahres erringen. Wer gewinnen will, muss derzeit die Mercedes-Renner hinter sich lassen.
Während ich diese Zeilen schreibe, weiss ich nicht, wie das heutige Duell in der Wüste von Sakhir zwischen dem Deutschen und dem Engländer ausgehen wird. Ich weiss nur, dass es früher oder später zu bösen Worten kommen wird.
Rosberg ist bislang der Vorzeige-Diploma, doch Lewis Hamilton hat erstmals angeklingen lassen, was da auf uns zukommt. Der Formel-1-Champion hat das Märchen von der angeblich so tiefen Freudschaft zwischen den beiden Ausnahmekönnern mit wenigen Worten beerdigt.
Lewis: «Im Leben hast du eine Handvoll Freunde, mehr nicht. Und Nico ist ebenso wenig unter meiner Handvoll Freunden wie ich es unter seinen bin.»
So also.
Rosberg hingegen macht noch auf gute Stimmung: «Unsere Beziehung hat sich nicht verändert. Vielleicht liegt das daran, dass wir noch nicht über den Titel sprechen. Ich schätze, es wird auch harte Zeiten geben, es ist unvermeidlich, aber wir schaffen das schon.»
Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda und Teamchef Toto Wolff haben mehrfach beteuert, es werde keine Stallorder für die Silberpfeil-Stars geben, «so lange sie sich ihrer Verantwortung für das Team bewusst sind», wie Wolff betont. «Wir haben ziemlich viel Zeit darin investiert, über verschiedene Situationen und Szenarien zu sprechen. Aber eines Tages wird das alles akademisch sein. Wir werden voll in eine Kontroverse hineinmarschieren, und dann müssen wir sehen, wie wir damit umgehen. Denn eines dürfen wir nie vergessen – wir sprechen hier von zwei überdurchschnittlich wettbewerbsorientierten Männern.»