Niki Lauda: «Hamilton ist talentierter als Rosberg»
Niki Lauda mit Lewis Hamilton
Nach vier Siegen in Folge von Lewis Hamilton triumphierte in Monaco Nico Rosberg. Der Wahlmonegasse, der in Monte Carlo aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, fand nach 2013 zum zweiten Mal in Folge den schnellsten Weg durch den Leitplankendschungel im Fürstentum. In der WM-Wertung hat sich der Deutsche die Führung wieder zurückgeholt, der Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda sieht den Briten in Puncto Talent jedoch leicht im Vorteil.
«Aus meiner Sicht hat Lewis einen Vorsprung von einer oder zwei Zehntel pro Runde, weil er seine Runden im Qualifying besser hinbekommt», sagte Lauda gegenüber SkySports. «Nico arbeitet sehr hart mit den Mechanikern, den Ingenieuren, den Reifen.»
Dass beide Wege zum gleichen Ziel führen – Siege für das Team einzufahren – freut den Österreicher. «Wir haben also ein Naturtalent, das sehr emotional ist und wir haben einen anderen, der den gleichen Job auf andere Art und Weise erledigt», stellt er fest. «Wir sind in der komfortablen Situation, zwei unterschiedliche Fahrer zu haben, die am Ende aber das gleiche Resultat bringen. Für mich ist das seine sehr gute Situation.»
Nach seiner ersten Niederlage gegen Rosberg in fünf Rennen schmollte Lewis Hamilton in Monaco und gratulierte seinem Teamkollegen noch nicht mal zu Sieg. Da müsse nun das Team vermitteln, sagte Lauda und aufpassen, dass die Situation nicht außer Kontrolle gerate. «Natürlich steigt die Spannung, keine Frage», sagte der 65-Jährige. «Wir müssen sicherstellen, dass es nicht außer Kontrolle gerät. Ich weiß aus Erfahrung, wie es aussieht, wenn es außer Kontrolle gerät. Wenn sie in der Früh nicht mehr guten Morgen sagen, dann ist es soweit.»
Er würde nun mit beiden reden und sein Vorteil sei, dass beide ihm vertrauten, erklärte Lauda. «Mit mir reden sie anders als mit dem Team. Ich kann mit ihnen auf nette, konstruktive Art reden und alles, was ich tun kann ist, es auf einem konstruktiven Level zu halten, denn aufhalten kann man es nie.»
Auf der anderen Seite sei der Konkurrenzkampf normal und müsse sein, schloss Lauda. «Wenn man in der Formel 1 gewinnen will, muss man ein Bastard sein, keine Frage. Man kann nicht gewinnen, indem man ein netter Kerl ist. Nenn mir einen netten Typen da oben. Fernando Alonso? Nein, das ist ein Schlag Menschen, der zu 110 Prozent fokussiert ist und jeden Trick gebraucht, um den anderen zu schlagen.»