Bernie Ecclestone: «Nur ein paar Nullen mehr»
Kein Verschwender: Formel-1-Rechteverwalter Bernie Ecclestone
Sieht man sich das Lebenswerk von Bernie Ecclestone an, kann man dem Formel-1-Oberhaupt nicht vorwerfen, die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen. Der kleine Mann mit der Andy-Warhol-Frisur schaffte es schliesslich, aus der Formel 1 die weltweit wichtigste Sport-Bühne nach der Fussball-WM und den olympischen Spielen zu machen. Er brachte Sexappeal und Stars an die Strecke – und lockte damit erst die Medien und dann die prestigeträchtigsten Sponsoren an.
Doch Ecclestones Erfolgsgeschichte beginnt schon früher: Der Sohn eines Fischers wusste sich schon früh zu helfen, wie er bei einem Mittagessen mit The-Independent-Journalist Christian Sylt verrät: «Als Kind arbeitete ich in der Petticoat Lane, kaufte und verkaufte Sachen. Ich war ein Spezialist für Füllfederhalter. Während des Krieges kaufte ich dann in der Bäckerei die wenigen Kuchenstücke, die sie hatten. In der Pause verkaufte ich sie dann.»
Der heute 83-Jährige ging schon im zarten Alter von 16 Jahren von der Schule ab und baute daraufhin eines der grössten Autohäuser Grossbritanniens auf. In dieser Zeit verdiente er auch seine erste Million. Doch wann genau er die magische Grenze knackte, weiss Ecclestone heute nicht mehr. «Das waren nur ein paar Nuller mehr auf dem Bankkonto», winkt er ab.
Obwohl ihm Geld weniger bedeutet, als man glauben mag, gibt Ecclestone nach Eigenaussage nicht viel aus: «Ich bin nicht verschwenderisch. Ich gebe Geld aus, wenn es nötig ist. Wenn ich etwa zuhause sehe, dass in einem Zimmer Licht brennt, obwohl sich keiner darin befindet, dann mache ich das Licht aus.» Der Multimillionär betont gleichzeitig, dass Status oder Vermögen allein nicht ausreichen, um ihn zu beeindrucken.