Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Nico Rosberg & Lewis Hamilton: Die Strategie-Tricks

Von Mathias Brunner
Heiss wurde es schon in Bahrain zwischen Hamilton und Rosberg

Heiss wurde es schon in Bahrain zwischen Hamilton und Rosberg

Der heutige Grosse Preis von Kanada führt über 70 Runden. Der Erfahrung gemäss ist die Fehlerquote hoch und eine Safety-Car-Phase wahrscheinlich. Wer kann profitieren?

Das Nachtleben von Montreal ist der Hammer. Aber Lewis Hamilton wird davon wenig mitkriegen: der Engländer hat sich gestern Abend mit seinen Technikern verkrochen, um die beste Rennstrategie auszutüfteln. Einfach ist das nicht. In einem Rennen wie Montreal richtig zu reagieren, das zu planen ist so einfach wie eine Partie Schach, bei der die Gegner jeweils aufs Mal drei Züge machen dürfen. Versuchen Sie da mal, alle Möglichkeiten im Kopf zu behalten.

Generell gibt es für Lewis Hamilton drei Wege vorbei am aufsässigen Nico Rosberg, um idealerweise zum vierten Kanada-Sieg zu fahren und sich wieder an die Spitze des WM-Klassements zu schieben.

1) Rosberg am Start hinter sich lassen
Nicht unmöglich, aber schwierig, weil die Anfahrt zur ersten Kurve kurz ist. Dafür erlaubt die Kombination aus der ersten und zweiten Kurve eine so unterschiedliche Linienwahl, dass man sich für Kurve 3 so positionieren kann, um den Vordermann zu überrumpeln.

2) Rosberg mit der gleichen Strategie schlagen
Nehmen wir an, dass Rosberg vor Hamilton führt, dann hat der Deutsche das Recht, als erster zum Boxenstopp herein zu kommen. Lewis wird dann versuchen, was ihm in Monaco verwehrt blieb: bei freier Fahrt (Rosberg ist ja zum Stopp abgebogen) alles geben, dann selber an die Box fahren, auf einen guten Stopp der Boxenmannschaft hoffen und danach vor Nico liegen, wenn dessen neue Reifen auf der ersten Runde noch nicht optimal auf Temperatur sind.

3) Rosberg mit anderer Strategie schlagen
Andere Strategie, das könnte bedeuten, statt zweier Stopps nur einen Reifenwechsel zu machen. Der Einstopper würde heissen: Start auf superweich, Wechsel auf weich um Runde 26 herum, dann 44 Runden bis ins Ziel. Der Zweistopper würde so ablaufen: Start auf superweich, Wechsel auf weich in Runde 13, Wechsel erneut auf weich um Runde 40 herum.

Es geht aber auch klassisch: durch Überholen. Im vergangenen Jahr gab es mehr als vierzig Überholmanöver im direkten Zweikampf, jedes dritte davon kam durch den Einsatz des verstellbaren Heckflügels zustande.

So oder so dürfen wir uns auf einen neuen tollen Zweikampf der Silberpfeile gefasst machen.

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