Kimi Räikkönen: «Finnland-GP? Wird nicht passieren»
Ferrari-Star Kimi Räikkönen verrät, was er nach seiner Formel-1-Karriere machen will, warum Finnland keinen eigenen GP bekommen wird und was er an der Königsklasse ändern würde.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Kimi Räikkönen, du hattest in Kanada ein schwieriges Wochenende. Konntet ihr die Probleme, die aufgetaucht sind, wieder aus der Welt schaffen?
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Wir wussten schon bei der Anreise, dass es ein schwieriges Wochenende werden würde, denn die Streckencharakteristik passt nicht zu unserem Auto – ähnlich wie Bahrain. Am Ende hatten wir aber mehr Probleme als erwartet, deshalb haben wir auch nicht die Ergebnisse erzielt, die wir uns gewünscht haben. Aber so ist das Racing nun einmal. In welchen Bereichen muss der Ferrari denn am dringendsten verbessert werden?
Es ist schwierig, einen Bereich herauszustreichen, denn wir müssen das Auto überall verbessern. Das haben wir seit dem Saisonstart auch schon mehrmals betont, doch leider sind einige Probleme nicht so leicht aus der Welt zu schaffen, das hat uns viel Zeit gekostet. Wir müssen uns also in Geduld üben.
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Vergangene Woche lief das Rennen in Le Mans und dein Freund Tony Vilander hat die GTPro-Klasse gewonnen. Könntest du dir einen solchen Einsatz nach deiner Formel-1-Karriere auch vorstellen?
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Ja, da gibt es einige Sachen, die ich in Zukunft noch ausprobieren will, und Le Mans steht natürlich ganz oben auf meiner Liste. Ich habe aber noch nie ernsthaft darüber nachgedacht, denn derzeit konzentriere ich mich darauf, die Situation zu verbessern und wieder Rennen mit Ferrari zu gewinnen. Aber klar, Le Mans ist ein Fernziel, denn die Leistung dieser Autos ist derzeit nahe an jener der Formel-1-Renner dran. Nach der Formel 1 ist Le Mans mein erstes Ziel.
Du bist in deiner zweijährigen Formel-1-Zeit in der Rallye-WM und in einem NASCAR-Boliden gefahren. Würdest du diese Einsätze wiederholen oder etwa auch Rallyecross-Rennen fahren? Es ist immer nett, verschiedene Autos zu fahren, und Rennen fahren macht immer mehr Spass als diese Fahrzeuge einfach nur zu testen. Die Rallyecross-Autos scheinen viel Fahrspass zu bieten, ich würde sie also gerne ausprobieren. Rallye-Autos sind super und sehr spannend, doch auch sehr schwierig zu fahren. Das habe ich schon in der Vergangenheit gemacht, und es ist immer gut, neue Sachen auszuprobieren, so lernt man immer Neues dazu.
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Was glaubst du, schmeckt der Red Bull Ring dem Ferrari besser als die bisherigen Saisonstationen? Eigentlich unterscheidet sich diese Strecke nicht so sehr von Montreal, denn auch hier hat man lange Geraden und langsame Kurven. Aber es gibt hier auch ein paar schnelle Ecken. Es sollte also besser laufen als die Kurse in Montreal und Bahrain, die für uns die schwierigsten Pflaster der Saison waren. Ich hoffe also, dass wir etwas konkurrenzfähiger sein werden. Du hast viele Jahre mit Stefano Domenicali zusammengearbeitet und nun ist Marco Mattiacci der Ferrari-Teamchef. Wie lassen sich die Beiden vergleichen? Welches sind die grössten Unterschiede? Jeder hat seine eigene Art, die Arbeit zu erledigen. Marco steht noch am Anfang und als er ins Rennteam kam, hatte er noch nicht so viel Ahnung von der Formel 1 wie etwa Stefano. Aber er ist auch ein sehr netter Kerl, der die Dinge schnell verbessern will. Deshalb steht das Team auch hinter ihm. Wir versuchen, die Zusammenarbeit so gut wie möglich zu gestalten. Natürlich hatte ich eine sehr gute Beziehung zu Stefano, doch manchmal braucht es Veränderungen. Dann muss man Leute von Aussen ins Team bringen, um frische Ideen zu finden.
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Österreich ist ein relativ kleines Land, und trotzdem hat es wieder einen Grand Prix. Kannst du dir vorstellen, dass es auch mal in deinem Heimatland Finnland einen GP geben wird? Nein, das sehe ich nicht wirklich kommen, denn wir haben dort keine Strecke, die gut genug wäre. Die finnischen Rundkurse sind nett, aber wenn man sich die Anlage hier anschaut, dann weiss man, dass es unglaublich teuer wäre, das Gleiche in Finnland zu realisieren. Es wäre aber trotzdem nett, und möglich wäre es, wenn jemand das Geld dafür zur Verfügung stellen würde... Ferrari-Oberhaupt Luca di Montezemolo ist überzeugt, dass die Formel 1 sich stark verändern müsse. Was würdest du ändern, wenn du die Möglichkeit dazu hättest? Ich würde zuerst einmal dafür sorgen, dass Ferrari wieder gewinnt. Da fehlt es meiner Ansicht nach am Meisten. Aber ganz allgemein scheint der Sound das grösste Problem der Fans zu sein. Das ändert sich aber jedes Mal, wenn man die Motoren-Formel ändert. Wir Fahrer machen die Regeln nicht, sondern müssen das Beste aus dem machen, was wir haben. Es wäre nett, mehr Power und Haftung zu haben, dann könnte man das ganze Rennen Vollgas geben, aber wir müssen mit dem auskommen, was da ist.
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