Mercedes: Verbale Spitzen Richtung Red Bull
Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Sebastian Vettel (v.l.)
Das verbale Vorspiel begann bereits am Donnerstag. «Heimspielberg» stand auf zahlreichen Plakaten rund um die Rennstrecke in Spielberg. Nein, nicht die Gastgeber des achten Saisonrennens der Formel 1 hatten die Plakate angebracht. Red Bull auch nicht. Sondern Mercedes. Heimspiel? Ja klar, Toto Wolff und Niki Lauda sind ja schließlich Österreicher. Auch eine Sicht der Dinge.
Nach dem jüngsten Sieg der Bullen in Kanada, als Daniel Ricciardo die Schwäche der Silberpfeile ausnutzte, will Mercedes wieder die alten Kräfteverhältnisse herstellen. Und bedient sich diesmal kleiner, aber feiner verbaler Spitzen.
«Ein kleines extra Plus Motivation ist schon da, wenn man am A1-Ring gewinnen kann», sagte Nico Rosberg. Wohl wissend, dass der A1 Ring inzwischen Red-Bull-Ring heißt. «Es ist seltsam dass sie von ihrem Heim-Grand-Prix sprechen, nur weil sie ihren Namen davor geschrieben haben. Dabei ist ihr Team in Großbritannien zuhause», sagte sein Teamkollege Lewis Hamilton.
Und verriet zudem, dass er weiter den alten Namen A1-Ring benutzt. Zuletzt noch kurz vor der Abreise nach Österreich seiner Schwester gegenüber. «Der Name hat sich geändert. Aber für mich bleibt es immer der Name, mit dem ich aufgewachsen bin», so Hamilton.
2003 fuhr die Formel 1 letztmals in Österreich, die Strecke in der Steiermark ist für die meisten Piloten Neuland, viele haben im Simulator den Kurs kennengelernt. Für Rosberg kein Problem. «Momentan liegen uns alle Strecken. Das ist egal, wo wir fahren», sagte der WM-Führende selbstbewusst.
Die Probleme, die Mercedes in Kanada hatte, scheinen ausgestanden. In Montreal hatten sowohl Rosberg als auch Hamilton nach dem Ausfall des Hybrid-Systems ERS mit großen Problemen zu kämpfen, Hamilton schied sogar ganz aus. «Sie haben es verstanden und arbeiten daran, es zu lösen. Wir sind zuversichtlich, dass es hier nicht noch einmal passiert», sagte Rosberg.
Dass Hamilton in dieser Saison bereits zwei Ausfälle aus technischen Gründen zu verzeichnen hatte, sieht der Brite (noch) gelassen. «Wir haben noch einige Rennen vor uns, deshalb sorge ich mich nicht so sehr. Wenn es später in der Saison wäre, wäre das etwas anderes.»