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Qualifying Spielberg: Williams düpiert Mercedes

Von Andreas Reiners
Williams schnappt sich dank Felipe Massa die Pole in Spielberg. Nico Rosberg auf Platz drei, Sebastian Vettel startet nur von der Zwölf.

Felipe Massa konnte es kaum fassen. «Danke, Jungs. Großartiger Job. Fantastisch», schrie der Brasilianer über Teamfunk. Der 33-Jährige hatte soeben den großen Favoriten Mercedes düpiert und im Qualifying zum achten Saisonrennen in Spielberg seine 16. Pole Position eingefahren.

Den Williams-Triumph perfekt machte Valtteri Bottas, der auf den zweiten Platz fuhr. Nico Rosberg landete im Mercedes «nur» auf dem dritten Rang. Fernando Alonso im Ferrari wurde Vierter vor Daniel Ricciardo im Red Bull. Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton schaffte es nur auf den neuten Platz, einen Rang vor Nico Hülkenberg im Force India.

Enttäuschung für Vettel

Sebastian Vettel hingegen erlebte ausgerechnet beim Heim-GP von Red Bull die nächste herbe Enttäuschung. Der Weltmeister erreichte zum dritten Mal in dieser Saison nicht das Q3, in der vergangenen Saison hatte er Q3 noch in jedem Rennen erreicht. Seine Quali-Bilanz gegen seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo: 2:6.

«Viel mehr war nicht drin, ich hatte zwei Runden, die beide zu langsam waren. Heute morgen sah es etwas besser aus als gestern, wir dachten, wir machen noch einen Schritt nach vorne. Der blieb aber aus. Wir kommen dieses Wochenende nicht so gut klar wie zuletzt. Was den Grundspeed angeht, tun wir uns schwer», sagte Vettel.

Und über seinen derzeit stärkeren Teamkollegen: «Er scheint gerade besser zurecht zu kommen.» Ein wenig Resthoffnung für das Rennen hat der Titelverteidiger aber noch. «Es ist ein langes Rennen,die Strategie steht nicht ganz fest. Ein bisschen was kann immer passieren.

Red Bull hofft vergebens

Red Bull hatte auf wärmere Temperaturen gehofft – vergebens. 17 Grad Luft- und 31 Grad Asphalttemperatur herrschten während des Qualifyings. Zu wenig für Vettel und Co. «Wir haben immer noch das gleiche Problem. Wir brauchen zu lange, um die Reifen auf Temperatur zu bringen. Es ist etwas besser, aber wir sind nicht dort, wo wir sein wollen», hatte Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko nach dem dritten Training erklärt. Auch beim Setup hatten die Weltmeister noch Probleme.

Probleme hatten die Fahrer auch weiterhin mit der achten Kurve. Eingangs der Start- und Zielgeraden fuhren weiterhin zahlreiche Piloten mit allen vier Reifen von der Strecke. FIA-Renndirektor Charlie Whiting hatte es während des dritten Trainings angekündigt und griff durch: Die Zeiten wurden im Falle des Abkürzens gestrichen.

Die Favoriten gaben sich in Q1 keine Blöße und sparten die superweichen Reifen. Vettel pokerte sogar, stellte seinen Boliden früh in der Box ab und kam als 15. weiter. Bitter für Adrian Sutil: Dem Sauber-Piloten fehlten auf den benötigen 16. Platz vier Tausendstelsekunden.

Neben Sutil verabschiedeten sich im ersten Abschnitt auch sein Teamkollege Esteban Gutierrez sowie die üblichen Verdächtigen Jules Bianchi und Max Chilton von Marussia sowie die Caterham-Piloten Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson.

Vettel scheidet vorzeitig aus

Die Probleme von Red Bull und speziell Vettel offenbarten sich in Q2. Nachdem dem Weltmeister weiterhin fast eine Sekunde auf die Spitze fehlte, wurde er wenige Minuten vor dem Ende nochmal in die Box geholt. Ohne Erfolg. Vettel versuchte alles, doch sein Red Bull wollte nicht so wie der viermalige Champion.

Der 26-Jährige startet als 12., da Force-India-Pilot Sergio Pérez als Elfter noch um fünf Plätze zurückversetzt wird. Seinen Platz nimmt Jenson Button im McLaren ein. Neben Vettel schieden in Q2 auch Pastor Maldonado, Jean-Eric Vergne und Romain Grosjean aus.

Zum Vergleich: Rosberg beschwerte sich via Teamfunk über starkes Untersteuern, vor allem bei hoher Geschwindigkeit. Der 28-Jährige fuhr im zweiten Abschnitt trotzdem die Bestzeit.

Massa düpiert alle

Im letzten Abschnitt rechneten alle mit einem Zweikampf zwischen Rosberg und Hamilton um die Pole. Doch es kam anders. Zunächst wurde Hamiltons Zeit wegen des Verlassens der Strecke in der letzten Kurve gestrichen, und auf seiner letzten schnellen Runde drehte sich der Brite. Auch Rosberg konnte nicht mehr nachsetzen.

Dafür kam Massa praktisch aus dem Nichts und holte in letzter Sekunde die Pole Position.

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