Lewis Hamilton: «Das Wort Aufgeben gibt es nicht»
Lewis Hamilton hat sich für heute viel vorgenommen
Den Samstag des Silverstone-Wochenendes 2014 hat Lewis Hamilton bereits aus der Erinnerung gestrichen: Die Trainingsniederlage gegen seinen Stallgefährten und WM-Rivalen Nico Rosberg hat geschmerzt, die Art und Weise, wie sie zustande gekommen ist, noch mehr.
Zur Erinnerung – während der Aufwärmrunde zum letzten Sturmlauf maulte Nico Rosberg über Funk: «Sagt Lewis vor mir, er solle gefälligst Tempo aufnehmen!» Konnte Hamilton aber nicht, weil vor ihm Force-India-Fahrer Sergio Pérez fuhr. Die beiden Silberpfeile pressten sich dann am Mexikaner vorbei.
Rosberg schaffte es mit exakt 1,2 Sekunden Reserve eben noch über die Ziellinie, um eine letzte schnelle Runde zu fahren, der hinter ihm fahrende Pérez guckte in die Röhre.
Was dann passierte, war auf den ersten Blick bizarr. Lewis Hamilton erhielt über Funk die Ansage «Wenn du nicht schneller bist, dann lass Nico bitte vorbei», was Hamilton vor der Stowe-Kurve prompt tat – Nico fuhr daraufhin zur vierten Pole des Jahres (nach Bahrain, Monaco und Kanada), Hamilton musste sich mit Rang 6 begnügen, den er hatte seine eigene Runde nach einem Fahrfehler abgebrochen!
Lewis sagt: «Das war zwar ärgerlich, aber es war auch nur das Abschlusstraining. Gewiss, Nico wird – wenn alles gut läuft für ihn – vorne freie Fahrt haben, und ich muss mich nach vorne ellbögeln. Einfach wird das nicht, weil ich weiss, wie gut Magnussen, Hülkenberg und Button vor mir mit der Antriebseinheit von Mercedes motorisiert sind. Aber ich werde meine Fans nicht enttäuschen.»
Grundlage zu einem guten Rennen soll ein Raketenstart wie zuletzt in Österreich sein – vom neunten Startplatz zu Rang 4 nach der ersten Runde! Lewis grinst: «Das war toll, aber leider ist es keine Garantie, dass mir das heute Nachmittag hier in England noch einmal gelingt. Das war vielleicht einer meiner besten drei Starts überhaupt! Es zeigt jedoch auch: so etwas ist möglich, also werde ich alles daran setzen, das hier zu wiederholen. Das Wort Aufgeben gibt es für mich nicht und schon gar nicht an diesem Wochenende.»
Das Heimpublikum ist für Lewis dabei keine Belastung, sondern Beflügelung: «Mir geht es dabei wie Andy Murray im Tennis oder unserer Fussballnationalmannschaft – von den eigenen Landsleuten angefeuert zu werden, ist zusätzliche Energie, ist eine Inspiration. Die Fans hier in Silverstone zaubern immer eine ganz besondere Atmosphäre her.»