Niki Lauda entschuldigt sich bei Ferrari
Niki Lauda rudert zurück
Niki Lauda sparte in Hockenheim, wo Mercedes den neunten Sieg im zehnten Saisonrennen feierte, nicht mit Kritik an der Konkurrenz. Jetzt ruderte der Österreicher aber zurück und entschuldigte sich persönlich bei Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo.
Was war passiert? Nach Nico Rosbergs Sieg bei seinem Heimrennen in Hockenheim wurde Lauda über seine Meinung zur Konkurrenz gefragt und schoss dabei etwas übers Ziel hinaus. «McLaren hat den gleichen Motor wie wir und das Auto ist Scheiße. Wo sind sie? Nirgends», sagte er gegenüber der spanischen Zeitung El País. «Dasselbe gilt für Ferrari. Auch ein Scheißauto. Nächstes Jahr wird es wieder anders sein, weil sie die Hälfte des Motors austauschen können.»
Fernando Alonso sei sicher sehr frustriert, habe aber keine Möglichkeit, seine Situation großartig zu ändern. «Das Geld sollte ihm helfen», sprach der Österreicher die Millionengage des Spaniers an. «Er kann nicht einfach zu McLaren gehen, weil er einen Vertrag hat, außer er wird rausgeschmissen. Manchmal trifft man eben die falschen Entscheidungen. Ronnie Peterson war der Beste, aber immer zur falschen Zeit am falschen Ort.»
Mittlerweile hat der dreifache Weltmeister seinen Ausbruch aber offenbar bereut und entschuldigte sich bei seinem ehemaligen Arbeitgeber, mit dem er 1975 und 1977 zwei seiner drei Titel holte. «Ich bitte Ferrari, Präsident Luca Cordero di Montezemolo und die italienischen Fans um Entschuldigung. Ich hätte dieses Wort nicht verwenden sollen», wird er von der Gazzetta dello Sport zitiert. «Ich habe einen Fehler gemacht und versuche nicht, mich herauszureden. Ich habe den Präsidenten angerufen und ihm erklärt, dass ich selbst über diesen Zwischenfall erschrocken war, der nicht hätte vorkommen sollen. Meine Schuld.»
Außerdem hätte Ferrari durchaus Fortschritte gemacht, fuhr Lauda fort. «Das hat man in Hockenheim gesehen und es hat Spaß gemacht, die Duelle von Fernando zu beobachten. Ich hoffe, dass sich auch Kimi Räikkönen erholen wird. Er ist ein Champion und ist auf Positionen, die nicht zu ihm passen. Ferrari hat in den letzten beiden Rennen Fortschritte gemacht.»
Beim nächsten Rennen in Ungarn sollten die Roten noch näher gekommen sein, orakelte der 65-Jährige, auch wenn er seine beiden Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton immer noch als Favoriten auf den Sieg sieht. «Wir haben wirklich ein Super-Auto, doch Ferrari wird langsam stärker und einige Ergebnisse sind zwischen den Zeilen zu lesen.»