Renault: Konsequenzen aus Ohrfeige von Mercedes
Typische Szene im vergangenen Testwinter: Probleme bei Renault
Keiner von Renault und Ferrari wird beim folgenden Satz widersprechen: Mercedes hat mit seiner 2014er Antriebseinheit die Hausaufgaben besser gemacht. Daher steht es im Duell Mercedes gegen Renault an Siegen 9:1. Die Gründe für die Schlappe von Renault (und auch von Ferrari) gegen die fabelhafte Mercedes-Antriebseinheit aus Brixworth (England) sind vielfältig. Aber schon bei der Grundlagenarbeit wurde in Frankreich der falsche Ansatz gewählt – Mercedes gab das Layout für den Turbo-Motor vor, die Kunden mussten damit leben. Ferrari ging ähnlich vor: Marussia und Sauber mussten damit auskommen, was ihnen serviert wurde.
Ganz anders Renault: Hier hatten Red Bull Racing, Toro Rosso, Lotus und Caterham ein gewisses Mitspracherecht, was die Anordnung betrifft, und das führte dazu, dass sich die Franzosen heillos verzettelten. Denn jeder der vier Partner hatte andere Vorstellungen davon, wie die verschiedenen Elemente um den V6-Verbrennungsmotor herum platziert werden sollen – also Batterie, Turbolader, Energierückgewinnung, Ladeluftkühler.
Das hat beim Lösen der Probleme im vergangenen Testwinter nicht geholfen, denn die Schwierigkeiten der vier Renault-Teams waren teilweise völlig unterschiedlich und hatte grossteils mit deren Wünschen in Sachen Einbettung der Antriebseinheit zu tun.
Für 2015 wird das anders: Lotus seilt sich zu Mercedes ab, ein Kunde fällt also schon mal weg. Das Sagen in Sachen Layout 2015 hat Red Bull Racing, genauer: Red-Bull-Technikgenie Adrian Newey.
Noch steht hingegen nicht fest, mit welchem Layout die Franzosen antreten werden. Verschiedene Designs werden derzeit gegeneinander abgewogen. Das schon auf dem Prüfstand laufende Testaggregat für 2015 muss nicht jener Antriebseinheit entsprechen, die im kommenden Winter beim Autoverband FIA homologiert wird.
Was die Motorenhersteller für 2015 überhaupt alles anders machen dürfen, lesen Sie HIER