Bernie Ecclestone: «Das war ein wenig idiotisch»
Bernie Ecclestone
Nur wenige Stunden nach vorzeitigen Ende des Münchner Verfahrens gegen «Mr. Formula One» Bernie Ecclestone sass der Brite schon wieder in seinem Londoner Büro und war an der Arbeit. So als hätte es die Zahlung von 100 Mio Dollar überhaupt nie gegeben (99 davon wandern in die deutsche Staatskasse, 1 geht an ein Kinderhilfswerk).
Der 83-Jährige witzelt gegenüber meinem Kollegen Ian Parkes von der Press Association: «Wir hatten nun dreieinhalb Jahre Ärger, Reisen, Sitzungen mit Anwälten und weiss Gott noch was alles, also ist es gut, dass dies endlich aus dem Weg ist. Der Prozess hat zwei Tage der Woche gebunden und hätte noch bis Oktober gedauert. Wenn du versuchst, ein Geschäft zu leiten, dann ist es nicht so einfach, wenn du die ganze Zeit über mit Anwälten zu tun hast.»
«Was nun zum Schluss passiert ist, das ist gut und schlecht zugleich. Gut ist, dass der Richter mehr oder weniger gesagt hat, ich sei freigesprochen und dass die Staatsanwaltschaft eigentlich keinen Falle habe. Also war es von mir ein wenig idiotisch, so viel Geld zu bezahlen, doch das haben wir mit der Staatsanwaltschaft ausgehandelt, nicht mit dem Richter. Wie auch immer, es ist nun vorbei, also bin ich zufrieden.»
«Nun kann ich machen, was ich am besten tue – mich um die Formel 1 kümmern. Noch weitere drei solcher Monate wären schlecht gewesen. Ich musste an den Wochenenden arbeiten, um nachzuholen, was ich unter der Woche verpasst hatte. Mit selber ist das vielleicht nicht so aufgefallen, aber das Verfahren hat mich wohl doch ein wenig strapaziert.»
Die Art der Verfahrenseinstellung bedeutet übrigens gemäss dem deutschen Rechtssystem, dass der Fall nicht neu aufgerollt werden kann.