Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

F1-Nachwuchs: Wie der Vater, so der Sohn

Von Petra Wiesmayer
Mit Max Verstappen zieht der nächste Rennfahrersohn in die Formel 1 ein, mit Nico Rosberg und Kevin Magnussen fahren in diesem Jahr zwei Söhne ehemaliger Grand-Prix-Piloten in der Königsklasse. Es gab aber noch mehr.

Max Verstappen wird 2015 mit nur 17 Jahren der jüngste Formel-1-Pilot aller Zeiten sein, wenn er für Toro Rosso sein Debüt gibt. Und der Holländer trägt einen bekannten Namen. Vater Jos Verstappen startete zwischen 1994 und 2003 bei 106 Grands Prix und stand als Teamkollege von Michael Schumacher bei Benetton zwei Mal auf dem Siegerpodest. Nun macht sein Sohn das Dutzend der Söhne berühmter Väter in der Königsklasse voll. Bisher waren allerdings die Väter erfolgreicher als die Söhne: Fünf Vater, aber nur zwei Söhne wurden Weltmeister. Die Familien Hill, Villeneuve und Rosberg sind außerdem die einzigen, bei denen sowohl die Väter als auch die Söhne Rennen gewonnen haben.

Hans von Stuck und Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck, der Sohn von Hans von Stuck machte den Anfang der Rennen fahrenden Söhne von Grand-Prix-Piloten. Er fuhr von 1974 bis 1979 in der Formel 1 und startete bei insgesamt 74 Rennen. Während sein Vater bei lediglich drei Starts zwischen 1951 und 1953 nur ein Mal als 14. ins Ziel kam, stand Hans-Joachim sogar zwei Mal auf dem Podium und holte 29 WM-Punkte.

Jack Brabham, David Brabham und Gary Brabham

Jack Brabham ist der einzige ehemalige Formel-1-Pilot, der zwei Söhne hatte, die ihr Glück in den Fußstapfen ihres Vaters suchten. Garys Ausflug war jedoch von sehr kurzer Dauer, da der Australier nur bei zwei Rennen antrat, jedoch beide Male schon die Qualifikation verpasste. Etwas erfolgreicher war sein Bruder David, der zwischen 1990 und 1994 zumindest in 24 Rennen am Start war. Die drei WM-Titel seines Vaters, 14 Siege, 31 Platzierungen auf dem Podium, 13 Pole Positions und 261 Punkte in 126 Rennen blieben jedoch auch für David unerreichbar.

Graham Hill und Damon Hill

Graham und Damon Hill sind das einzige Vater-Sohn-Gespann, bei dem beide Weltmeister werden konnten. Vater Graham holte den Titel sogar zwei Mal, 1962 und 1968. Er startete zwischen 1958 und 1975 bei 176 Grands Prix und stand 14 Mal als Sieger auf dem Podest. Er war auch Träger der «Triple Crown», des Titels für einen Fahrer, der sowohl den Grand Prix von Monaco als auch auch die 24 Stunden von Le Mans und die Indy 500 gewonnen hat. Er starb 1975 bei einem Flugzeugabsturz. Sein Sohn Damon fuhr von 1992 bis 1999 in der Formel 1 und wurde 1996 nach einem erbitterten Kampf gegen Michael Schumacher Weltmeister.

Wilson Fittipaldi und Christian Fittipaldi

Wilson Fittipaldi startete von 1972 bis 1975 bei 35 Grands Prix und holte drei WM-Punkte. Sein Sohn Christian sammelte von 1992 bis 1994 bei 40 Rennen Formel-1-Erfahrung und konnte mit 12 Zählern die Punkteausbeute seines Vaters verdreifachen.

Mario Andretti und Michael Andretti

Mario Andretti startete sein erstes Rennen 1968 von der Pole Position aus, fiel dann aber vorzeitig wegen eines Kupplungsschadens aus. 1969 siegte er bei den berühmten Indy 500. Neun Jahre später wurde er Formel-1-Weltmeister, 1984 holte er den Titel in der Champ-Car-Meisterschaft. In der Königsklasse startete Mario Andretti bei 128 Grand Prix, siegte zwölf Mal und holte zwischen 1968 und 1982 180 WM-Punkte. Sein Sohn Michael, mit dem er drei Mal an den 24 Stunden von Le Mans teilnahm, hatte weniger Erfolg. Der Champ-Car-Meister von 1991 debütierte 1993 als Teamkollege von Ayrton Senna in der Formel 1, nach 13 Rennen und nur einer Podiumplatzierung war dann aber schon wieder Schluss und Andretti kehrte zu den Champ Cars zurück.

Gilles Villeneuve und Jacques Villeneuve

Gilles Villeneuve fuhr von 1977 bis 1982 bei 67 Formel-1-Rennen 13 Mal aufs Podium, sechs Mal als Sieger. 1979 war er Vizeweltmeister, die Krone konnte der Kanadier aber nie holen. Am 8. Mai 1982 kam er bei einem Trainingsunfall im belgischen Zolder im Alter von nur 32 Jahren ums Leben. Sein Sohn Jacques ist der einzige Sohn eines Formel-1-Piloten der Weltmeister wurde während sein Vater dies nicht schaffte. Er kam 1996 als amtierender IndyCar-Champion in die Formel 1, ein Jahr später war er Weltmeister. Nach seinem Wechsel 1999 von Williams zu BAR, dem Team seines damaligen Managers Craig Pollock, blieben die Erfolge aber aus und nach Ausflügen zu Renault und Sauber sagte Villeneuve der Formel 1 2006 endgültig adieu.

Keke Rosberg und Nico Rosberg

Keke Rosberg war 1982 nach Mike Hawthorn im Jahr 1958 der einzige Grand-Prix-Pilot, der mit nur einem Saisonsieg Weltmeister wurde. Insgesamt startete der Finne zwischen 1978 und 1986 bei 114 Formel-1-Rennen und stand 17 Mal auf dem Podium, fünf Mal als Sieger. Sein Sohn Nico hat ihn mit 158 Starts sowohl bei der Anzahl der Rennen als auch bei den Siegen – mit sieben Triumphen – bereits übertroffen. Der gebürtige Wiesbadener gab 2006 mit Williams sein Formel-1-Debüt und fährt seit 2010 für Mercedes, bis 2012 als Teamkollege des siebenfachen Weltmeisters Michael Schumacher, seit 2013 ist sein ehemaliger Kart- und Formel-3-Kollege Lewis Hamilton sein Stallgefährte. 2013 siegte Nico genau 30 Jahre nach dem Monaco-Triumph seines Vaters Keke im Fürstentum – ein Erfolg, dem er 2014 einen weiteren Sieg hinzufügte.

Satoru Nakajima und Kazuki Nakajima

Satoru Nakajima hatte zwischen 1987 und 1991 so berühmte Teamkollegen wie Ayrton Senna, Nelson Piquet und Jean Alesi. Insgesamt fuhr der Japaner 74 Formel-1-Rennen und holte 16 WM-Punkte. Sohn Kazuki brachte es von 2007 bis 2009 auf 36 Starts und neun Punkte.

Manfred Winkelhock und Markus Winkelhock

Die Formel-1-Karrieren von Vater und Sohn Winkelhock dienen im Grunde nur der Statistik. Während Vater Markus von 1980 bis 1985 für Arrows, ATS, Brabham und RAM zumindest 47 Grands Prix fuhr, bevor er bei einem Sportwagenrennen in Mosport Park tödlich verunglückte, dauerte der Formel-1-Ausflug seines Sohnes nur ein einziges Rennen. Beim Grand Prix von Europa startete er für Spyker, kam aber nicht ins Ziel.

Nelson Piquet und Nelson Angelo «Nelsinho» Piquet

Nelson Piquet startete von 1978 bis 1971 bei 204 Formel-1-Rennen und wurde drei Mal Weltmeister: 1981, 1983 und 1987. Der Brasilianer war bekannt dafür, dass er nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke mit harten Bandagen kämpfte und auch sein Sohn, Nelson Jr. blieb in der Formel 1 hauptsächlich wegen eines Tiefpunkts der modernen Formel 1, des «Crashgate»-Skandals, in Erinnerung. Nach dem Unfall, durch den er beim Grand Prix von Singapur seinem damaligen Renault-Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg verhalf, war Nelsinhos Formel-1-Karriere nach nur 28 Rennen und einem zweiten Platz in Deutschland 2002 beendet.

Jan Magnussen und Kevin Magnussen

Kevin Magnussen ist der bisher letzte Formel-1-Pilot, der in die Fußstapfen seines Vaters trat. Jan Magnussen gab 1995 mit McLaren in Aida sein Debüt in der Königsklasse. Nach einem Jahr in der DTM kehrte er 1997 in die Formel 1 zurück und trat bis 1998 zu weiteren 23 Rennen an. Nach dem Grand Prix von Kanada 1998, wo er als Sechster seinen ersten und einzigen WM-Punkt holen konnte, wurde der Däne aber durch Jos Verstappen ersetzt. Sohn Kevin feierte dagegen einen furiosen Einstand in der Formel 1. Gleich bei seinem ersten Rennen für McLaren in Melbourne 2014 stand er auf dem Podium und holte in den bisher elf Rennen 37 WM-Punkte.

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