Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Lewis Hamilton entnervt: Brite bettelte ums Aufhören!

Von Mathias Brunner
Da war noch alles gut: Lewis Hamilton vor Nico Rosberg in der ersten Kurve

Da war noch alles gut: Lewis Hamilton vor Nico Rosberg in der ersten Kurve

Unglaublicher Funkverkehr zwischen Mercedes-Star Lewis Hamilton und seinem Renningenieur Pete Bonnington: Der Champion von 2008 bettelte förmlich um die Aufgabe.

Das hören wir selten am Funk: Ein Weltmeister bettelt, dass er seinen Wagen endlich parken darf und das gleich mehrmals. Ex-GP-Pilot Martin Brundle wunderte sich ebenfalls ein wenig: «Das hörte man nicht alle Tage. Aber wenn sich die erste Verblüffung darüber gelegt hat, dann ist es eigentlich ein ganz rationaler Gedanke – Lewis lag weit hinter den Punkterängen und wollte die Technik im Hinblick auf die kommenden Rennen schonen. Das verstehe ich gut. Mir macht eher der Ton Sorgen, mit dem er das alles gesagt hat.»

Brundle weiter: «Nach der Kollision mit Rosberg war Lewis sofort negativ eingestellt, das finde ich im WM-Duell gegen Rosberg keine gute Taktik. Er beklagte sich zunächst, dass seine Reifen die geplante Distanz sicher nicht überstehen würden. Er beklagte sich eigentlich die ganze Zeit über.»

Das Rennen hatte für Hamilton schon vermurkst angefangen. Brundle fiel auf: «Lewis stelle den Wagen nicht sauber auf seinen Startplatz und musste kurz vor dem Erlöschen der Startampel mittels Rückwärtsgangs korrigieren. Das ist zwar nicht verboten, aber ideal ist das nicht.»

Dann legte Lewis freilich einen wahren Raketenstart hin (ganz im Gegensatz zu Nico, der von Pole auf Rang 3 hinter Vettel zurückfiel), es folgte der Alptraum von Mercedes – eine Kollision der Silberpfeile.

Hamilton deponierte schon früh über Funk, der Wagen fühle sich seltsam an. Kein Wunder, der Boden vor dem linken Hinterrad sah aus, als hätte sich ein Alligator ein schönes Stück herausgebissen. Bei der Fahrt mit in Fetzen fliegender Reifenkarasse wurde die Heckflügel-Endplatte in Mitleidenschaft gezogen.

Hamilton in Runde 18: «Das Auto liegt fürchterlich, vor allem in der Eau Rouge. Sollen wir nicht den Motor schonen?»

Die Antwort war negativ, der Mercedes-Kommandostand spekulierte auf eine Safety-Car-Phase, und schon hätte der Brite aufschliessen können.

In Runde 25 meldete sich Lewis erneut: «Ich habe einfach nicht genügend Abtrieb. Selbst wenn ich aufschliessen werde, ich werde kaum überholen können.»

Erneut erhielt Hamilton die Anweisung, sich bitteschön durchzubeissen.

Nächster Funkspruch in Runde 36 von Lewis: «Wir müssen den Wagen abstellen und den Motor schonen.»

Das Team schickte ihn in eine Warteschlaufe: «Wir sind am Diskutieren.»

Die Diskussion war in Runde 38 zu Ende, als Hamilton hörte, was er schon lange erhofft hatte: «Lewis, komm an die Box, wir haben Unregelmässigkeiten bei der Aerodynamik festgestellt, kühl das Auto, so gut es geht, und komm an die Box.»

Wie sich herausstellte: der Wagen blieb cool, Lewis Hamilton aus verständlichen Gründen etwas weniger.

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