Sebastian Vettel: «Habe mir einen Funkspruch erspart»
Keine Chance: Sebastian Vettel kämpfte im Belgien-GP mit stumpfen Waffen
Der fünfte Platz von Sebastian Vettel im Belgien-GP war Schadensbegrenzung, denn auch im zwölften Saisonlauf kämpfte der Formel-1-Champion in erster Linie mit seinem Dienstwagen. «Ich glaube nicht, dass mehr drin gewesen wäre. Man hat gesehen, dass ich das Tempo nicht mitgehen konnte. Das Auto war genauso unberechenbar wie gestern im Training im Trockenen. Im Nassen konnten wir das Ruder noch etwas rumreissen. Aber es steht ausser Diskussion, dass ich heute mit denen da vorne nicht mithalten konnte», klagte er vor laufender Kamera.
Warum sein Teamkollege Daniel Ricciardo im Red Bull Racing-Renner so viel schneller unterwegs war, konnte sich der 27-jährige Heppenheimer nicht erklären: «Da habe ich keine Antwort darauf. Der Abstand ist zu gross. Ich kann es mir nicht erklären. Ich denke nicht, dass bei mir heute mehr drin war.» Seinen Fehler in der Pouhon-Kurve, der es dem Australier erlaubte vorbei zu ziehen, gesteht Vettel bereitwillig ein: «Ich habe natürlich versucht, Nico einzuholen. Ich wollte im DRS-Fenster bleiben. Aber wie gesagt, es war genauso unberechenbar wie gestern morgen. Dann hatte ich einen kleinen Schlenker, und er war vorbei. Aber es wäre eh eine Frage der Zeit gewesen, vielleicht hätte ich dann noch einen schönen Funkspruch bekommen. Den habe ich mir so erspart.»
Vettel fügt seufzend an: «Nach zwei Runden sah es nicht schlecht aus. Ich habe aber schon nach den zwei Runden gemerkt, dass der Speed nicht da ist und dass von hinten gedrückt wird. Auf dem Papier war die Chance da, aber für mich heute nicht. Wir schauen wie immer von Rennen zu Rennen. Wir machen unsere Hausaufgaben genauso, wie wenn es um die WM geht. Ich glaube auch, auch wenn das Bild momentan schlecht ist, so schlecht kann man gar nicht fahren. Es ist irgendwo der Wurm drin, ich habe alles gegeben. Ich bin immer bereit, kleine Fehler wie den Schlenker einzugestehen. Aber der hat den Bock heute nicht weggeschossen.»
Dass er zum 100. Mal in die WM-Punkte fahren konnte, war nur ein schwacher Trost für den Blondschopf: «Sicherlich war es unterhaltsam. Aber, man schickt mich an die Front, es wird scharf geschossen. Ich komm mir aber vor, als hätte ich nur einen Holzknüppel in der Hand. So ist der Kampf dann auch nicht ganz so berauschend.»