Formel 1: Wann kommt Pascal Wehrlein?
Pascal Wehrlein kürte sich zum jüngsten DTM-Sieger aller Zeiten – und liebäugelt weiterhin mit der Formel 1
Die DTM-Experten sind sich nicht erst nach dem heutigen DTM-Debütsieg von Pascal Wehrlein einig, dass der Mercedes-Pilot alle Voraussetzungen für einen gelungenen Start in der Formel 1 erfüllt. Auch Norbert Haug ist begeistert von der Leistung des Sigmaringers, der mit seinem Triumph als jüngster DTM-Sieger aller Zeiten Geschichte geschrieben hat.
Der langjährige Mercedes-Motorsportdirektor und heutige DTM-Experte für den TV-Sender ARD erklärte am Lausitzring: «Es ist schon lustig: Der Paul di Resta, der von der DTM als Meister in die Formel 1 ging und nun zurückgekehrt ist , war gestern der Letzte, und der Junior war der Schnellste. Der Pascal hat alles richtig gemacht, er wird bei Mercedes sicher in bester Art und Weise vorbereitet und hat die Chance, sich hier weiter zu entwickeln.»
Etwa mit Übungsrunden im Formel-1-Simulator – erst vergangene Woche durfte der 19-jährige Deutsche im virtuellen Königsklassen-Flitzer Gas geben. Zur höchsten Motorsportklasse soll denn auch die Karriere des 17-fachen DTM-Piloten führen, die Wehrlein im Alter von neun Jahren im Kart in Angriff nahm. Schon vier Jahre davor hatte er bei seinem Ersten GP-Besuch in Hockenheim ein Schlüsselerlebnis: «Ich war ein grosser Fan von Mika Häkkinen und heulte, als der Finne das Rennen nicht gewann», erinnert er sich zurück.
Trotz der Niederlage seines Helden entschloss Wehrlein an diesem Rennsonntag, selbst eine Formel-1-Karriere anzustreben. «Ich war damals schon Mercedes-Fan, die Marke hat mich immer begleitet», erklärt der Mercedes-Junior, der erst vor Kurzem als Gast von Motorsportdirektor Toto Wolff in der Box der Silberpfeile Formel-1-Luft hatte schnuppern dürfen.
Vor seiner DTM-Debütsaison 2013 hat er sich fünf Jahre Zeit für den Titelgewinn in der populärsten Tourenwagen-Rennserie der Welt gegeben. Gut möglich, dass es vorher schon mit dem Aufstieg in die Formel 1 klappt. Viele Fahrerlager-Experten trauen ihm den baldigen Wechsel in die Königsklasse auch zu.
Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Wehrleins Karriere schneller entwickelt als ursprünglich geplant. Schon sein DTM-Einstieg kam überraschend schnell, wie der Nachwuchspilot erzählt: «Eigentlich hätte ich noch ein Jahr Formel 3 fahren sollen, um dort noch mehr Erfahrungen zu sammeln und den Titel zu holen., doch der DTM-Test lief dermassen gut, dass ich schon 2013 einsteigen durfte.»