Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fernando Alonso 2015: McLaren dementiert Vertrag

Von Vanessa Georgoulas
Wo die Weltmeister Schlange stehen: McLaren-Renndirektor Eric Boullier hat die Qual der Wahl

Wo die Weltmeister Schlange stehen: McLaren-Renndirektor Eric Boullier hat die Qual der Wahl

Sebastian Vettels Abgang bei Red Bull Racing bringt das Transferkarussell in Schwung . Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Formel-1-Weltmeister zu Ferrari wechselt. Dort soll Fernando Alonso weichen – aber wohin?

Sebastian Vettels anstehender Wechsel von Red Bull Racing zu Ferrari hat die Gerüchteküche der Formel 1 ins Brodeln gebracht. Weil der jüngste vierfache Champion der Formel-1-Geschichte zu Ferrari wechselt, um dort den in Ungnade gefallenen zweifachen Weltmeister Fernando Alonso zu ersetzen, kommt Bewegung in den Transfermarkt der Königsklasse. Red Bull Racing stellte von vornherein klar: Das Cockpit des Heppenheimers erbt Nachwuchshoffnung Daniil Kvyat.

Der 20-jährige Russe wird nach nur einem Toro Rosso-Jahr und 19 Grands Prix im Weltmeister-Team Gas geben. «Das halten viele im Fahrerlager für das grössere Risiko als das Formel-1-Debüt des 17-jährigen Max Verstappen im Toro Rosso», weiss Ex-GP-Pilot Anthony Davidson, der die Entscheidung von Red Bull, auf die eigenen Talente zu setzen, vorsichtig als «riskant und mutig» bezeichnet. Auch Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko räumt ein: «Wir werden nun ein Risiko eingehen und mit Daniil Kvyat einen jungen Fahrer aufsteigen lassen. Und wir hoffen natürlich, dass er sich wie Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel auch beweisen wird.»

Wohin mit Fernando Alonso?

Der 71-jährige Grazer ist Vettel nicht böse: «Ferrari ist für jeden Rennfahrer ein Mythos, eine Faszination, der man erliegt. Das kann ich sehr gut verstehen», erklärt er im SkyGB-Interview, und bestätigt, was ohnehin schon jeder weiss, nämlich dass Sebastian Vettel zu Ferrari wechselt. Und weil aus gut informierten finnischen Kreisen der Verbleib von Querulant Kimi Räikkönen verkündet wird, stellt sich die Frage: Was passiert mit Zugpferd Fernando Alonso?

Der Weltmeister von 2005 und 2006 hat eigentlich nur eine echte Option, und die heisst McLaren. Dort sind die Würfel noch nicht gefallen, wie Renndirektor Eric Boullier gegenüber Sky GB betont: «Wir sind immer noch dabei, unsere Möglichkeiten auszuloten und deshalb habe ich keine Antwort auf die Frage, wer im nächsten Jahr in den beiden McLaren-Rennern sitzen wird. Alonso ist zweifelsohne ein sehr guter Fahrer, ich kenne aber seine Vertragssituation nicht.»

Doch Boullier mahnt auch: «Man darf nicht vergessen: Wir haben mit Jenson Button und Kevin Magnussen auch schon zwei sehr gute Fahrer unter Vertrag. Die sind sehr konkurrenzfähig, sowohl im teaminternen Vergleich als auch im Duell mit den anderen Piloten. Aber noch ist nichts unterschrieben. Derzeit wird noch verhandelt.»

Davidson bemerkt dazu trocken: «Wenn McLaren weiterhin auf Jenson Button und Kevin Magnussen setzt, dann ist es tatsächlich so, dass der wohl beste Formel-1-Pilot der Gegenwart 2015 ohne Vertrag dasteht.»

Die Fahrerlager-Experten gehen davon aus, dass Button dem Ausnahmekönner aus Spanien weichen muss. Denn bei McLaren hat Honda wieder ein Wörtchen mitzureden. Und die Japaner haben betont, dass sie die besten zur Verfügung stehenden Piloten im McLaren-Honda sehen wollen.

McLaren-Chef Ron Dennis sagt: «Wir haben mit keinem Fahrer einen Vertrag, denn das hat für uns derzeit keine Priorität. Klar reden wir mit Piloten, wir tun alles, was man von uns erwarten würde. Ich weiss, das ist für Jenson und Kevin keine schöne Situation, aber sie verstehen das. Unsere Priorität besteht darin, ein Siegerauto zu bauen.»

Im Fahrerlager von Suzuka herrscht die Meinung vor: Die Verhandlungen mit Alonso stehen kurz vor einem Abschluss.

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