Crash Jules Bianchi: Facebook-Fehltritt von DHL
Das fanden viele Rennfans überhaupt nicht zum «Liken»: Auf der sozialen Plattform Facebook hatte die Logistikfirma DHL im Rahmen von «Formula 1 Backstage by DHL» (wo es jeweils Hintergrundinfos zum GP-Sport gibt und sich die Fans austauschen können) eine Nachricht eingestellt über Jules Bianchi, mit der Aufforderung an die Leser, sie mit einem Klick zu «liken».
Mit einem Like (von englisch «to like» für gefallen) bringen Nutzer sozialer Netzwerke zum Ausdruck, dass ihnen etwas gefällt oder sie etwas unterstützen (eben das sogenannte „Liken“). Besonders für werbetreibende Unternehmen und Prominente haben Likes eine wirtschaftliche Bedeutung. Durch jedes Like vergrössert sich das Publikum, an das neue Beiträge verteilt werden. Und genau das blieb den Fans in diesem Fall komplett quer im Halse stecken.
Die Nachricht von DHL: «Grauenhafter Unfall in Japan. Jules Bianchi kämpft um sein Leben. Wenn Sie „like“ klicken, dann senden Sie Jules Ihre besten Wünsche für eine schnelle Erholung.»
Das empfanden viele Facebook-Teilnehmer als überaus geschmacklos. Christopher Lane bezeichnet es als «eine Schande, dass DHL den Unfall von Jules Bianchi ausschlachten will». Michael Amherst findet das «unmenschlich. Was für Leute arbeiten für dieses Unternehmen?» Scott Burns stellte fest: «DHL nutzt den tragischen Unfall von Jules Bianchi, um seine Seiten-Likes zu fördern. Das ist nur widerlich.»
DHL nimmt nun wie folgt Stellung: «Basierend auf den Rückmeldungen auf ein Post vom Sonntag bezüglich Jules Bianchi – wir haben die entsprechende Meldung vom Netz genommen und möchten uns bei allen entschuldigen, die daran Anstoss genommen haben. Um das klarzustellen: wir strebten nicht nach zusätzlichen Likes unserer Seite, die Aufforderung bezog sich vielmehr auf ein Foto von Jules Bianchi, das wir als Geste der Unterstützung eingestellt hatten. Es war nicht unsere Absicht, die eigene Seite oder die Firma DHL zu fördern. Aus dem Zusammenhang gerissen, kann diese Meldung aber als unangemessen oder zynisch missverstanden werden, das verstehen wir. Doch das ist nicht der Sinn unseres Engagements vom Team für soziale Medien.»