Romain Grosjean: Zweites Kind nach vier Tiefschlägen
Ein hübsches Paar: Romain Grosjean und Gattin Marion
Kein Formel-1-Fahrer erlebt 2014 solche Höhen und Tiefen wie Romain Grosjean. Der 28jährige Doppelbürger (Schweiz/Frankreich) hat in diesem Jahr viele dunkle Momente erlebt. Umso mehr freut sich der Genfer jetzt. Er twittert: «Da wir in schwierigen Zeiten leben, sind Marion und ich besonders glücklich, mit euch die Nachricht teilen zu dürfen – unser zweites Baby ist unterwegs!»
Die Familie ist für Romain in diesem Jahr ganz wichtig, um neue Kraft zu tanken. Denn sportlich und persönlich ist 2014 bislang für ihn rabenschwarz.
Auf der Rennstrecke läuft so gut wie nichts zusammen. 2012 war Romain noch WM-Achter mit stolzen 96 Punkten, 2013 verbesserte er sich im Lotus auf Rang 7 mit einer Ausbeute von 132 Zählern. 2014 jedoch kam der Absturz: Gegenwärtig nur WM-14. mit jämmerlichen acht Pünktchen. Der temperamentvolle Vollblut-Racer verzweifelt fast an seinem störrischen Gefährt.
Schlimmer noch: Von drei ihm sehr nahe stehenden Menschen sind zwei verstorben und einer schwebt zwischen Leben und Tod.
Im Juli verloren Romain und Marion ihren Trauzeugen Jean-Pierre Frizon, der jahrelang als Physiotherapeut von Grosjean gearbeitet hatte.
Die Abschiedworte von Romain für Frizon haben in Frankreich viele Menschen tief berührt: «Du hast uns bei deiner Siesta verlassen, die du immer so genossen hast. Ich stelle mir gerne vor, wie du jetzt an neue Orte reist, um deine Liste abzuhaken. Du warst in guten wie in schlechten Zeiten für mich da, du hast mich aufgenommen wie deinen eigenen Sohn und immer die richtigen Worte für mich gefunden. Ich wollte doch noch so viele Dinge mit dir teilen! Ich weiss, du würdest nicht wollen, dass ich nun traurig bin. Aber sei versichert, dass du immer an meiner Seite sein wirst. Gute Reise, mein Jean-Pierre.»
Im Oktober die nächsten beiden Hiobsbotschaften: Zunächst erlitt sein Kumpel Jules Bianchi beim Japan-GP schwerste Kopfverletzungen. Der Marussia-Fahrer liegt seit dem 5. Oktober in kritischem Zustand im Krankenhaus von Yokkaichi. Nur zwei Wochen später kam Christophe de Margerie ums Leben, der CEO des französischen Mineralölherstellers Total, einer der Förderer von Romain. Beim Start prallte der Privatjet des Spitzenmanagers in Moskau mit einem Schreeräumfahrzeug zusammen und ging in Flammen auf.
Romain: «Christophe, du warst ein Freund, ein Mentor, ein grosser Mann in jeder Hinsicht. Du wirst uns schrecklich fehlen.»
Zum Glück findet Grosjean mit seiner Familie Halt.