Marussia am Ende: Rettungsversuch fehlgeschlagen
Marussia ist am Ende
Geoff Rowley von der Firma FRP Advisory LLP wird in England so zitiert: «Wir bedauern sehr, dass wir das Ende nicht verhindern konnten.» Der Insolvenzverwalter von Marussia hatte bis zuletzt versucht, für den Rennstall neue Investoren zu finden. BBC Radio Oxford hat erste Berichte des «Telegraph» bestätigt, dass das Ende von Marussia besiegelt ist.
Es wurden gemäss Rowley Gespräche mit verschiedenen Interessenten geführt, aber offenbar war niemand bereit, das notwendige Geld auf die Schnelle einzuschiessen. Vor allem mit zwei Investoren, so hoffte Rowley, würde sich eine Lösung finden lassen, aber das ist nicht passiert. Offenbar gab es eine Frist bis heute 12.00 Uhr britischer Zeit, um Geld zu finden, doch diese Frist ist ohne Ergebnis verstrichen.
Geoff Rowley: «Wir mussten in sehr kurzer Zeit einen grossen Geldbetrag finden, und das war nicht möglich. Ich bedaure sehr, dass dies nicht möglich gewesen ist. Marussia hat mit begrenzten Mitteln sehr viel erreicht und vor allem in der Saison 2014 grosse Fortschritte gemacht, aus dieser Perspektive ist das Ende besonders bitter.»
Bis zuletzt hatten viele in der Formel 1 gehofft, dass wir Marussia in Abu Dhabi wieder am Start sehen würden, aber das wird nicht passieren: Der Belegschaft in Banbury wurde heute Mittag mitgeteilt, dass sie sich neue Jobs suchen muss, rund 200 Spezialisten stehen auf der Strasse. Bis Ende Oktober waren sie bezahlt worden.
Offenbar ist auch der von den Formel-1-Rechtehaltern CVC in Aussicht gestellte Notbatzen von 100 Mio Dollar für die zwei Rennställe Marussia und Caterham doch nicht zur Verfügung gestellt worden.
Die Ferrari-Motoren hatte Marussia schon zuvor nach Maranello zurückgegeben werden müssen.
Es ist völlig unsicher, ob sich unter diesen Voraussetzungen jetzt noch jemand finden lässt, welcher den Scherbenhaufen zu einem funktionierenden Formel-1-Rennstall zusammenkittet. Geoff Rowley hat bestätigt, dass ein Start in Abu Dhabi nicht mehr in Frage kommt.
Die Insolvenzverwalter werden nun versuchen, die Gläubiger zu befriedigen, indem das Marussia-Material verkauft wird, angefangen beim Motorenlieferanten Ferrari, wo Marussia mit 28 Mio Dollar in der Kreide stehen soll. Geld wird aus dem Preisgeldtopf der Formel 1 erwartet, für den (gegenwärtigen) neunten Platz in der WM 2014.